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1. Das Altertum - S. 96

1913 - Leipzig : Wunderlich
96 Zur Geschichte der Griechen. wenig. Auch ich kann solche Äußerungen nicht billigen: vielmehr erachte ich für geeignet, bei derlei Zechhändeln für feine Person sich still zu verhalten und nicht durch Teilnahme an fremder Schmeichelei in den gleichen Fehler zu verfallen. Als nun einige auch auf Philipps Taten zu sprechen kamen und gegen alles Recht und Billigkeit, um sich gleichfalls Alexander gefällig zu machen, behaupteten, Philipp habe nichts Großes und Bewundernswürdiges getan, da fei Kleitos vollends außer sich geraten und habe Philipps Taten erhoben und Alexander und feine Taten herabgesetzt. Unter anderen Schmähungen, die er jetzt in der Trunkenheit gegen Alexander ausstieß, habe er ihm insbesondere mit vielen Worten vorgehalten, daß er ihm ja feine Rettung in dem Reitertreffen zu verdanken habe, das am Granikos gegen die Perser vorfiel, wobei er sogar feine Rechte prahlerisch ausgestreckt und ausgerufen haben soll: „Diese Hand ist% Alexander, welche dich damals gerettet hat." Jetzt habe Alexander den trunkenen Übermut des Kleitos nicht länger ausgehalten, fei vielmehr voll Zorn gegen ihn aufgesprungen, jedoch von sämtlichen Zechgenossen noch zurückgehalten worden. Allein Kleitos habe mit seinen Schmähungen nicht nachgelassen und Alexander jetzt unter lautem Geschrei seine Schildträger herbeigerufen. Wie aber keiner gehorchen wollte, habe er geäußert: er fei jetzt in gleicher Lage mit Dareios, als dieser von Beffos und feinen Genoffen gefangen fortgefchleppt worden fei und nichts mehr als den Namen eines Königs übrig gehabt habe. Deshalb feien feine Bertrauten |nicht länger imstande gewesen, ihn zurückzuhalten: vielmehr habe er aufspringend nach einigen einem feiner Leibwächter die Lanze, nach anderen einer der Wachen den Spieß entrissen und damit den Kleitos niedergestoßen. Ariftobul1) hingegen gibt zwar nicht an, woraus die Zechhändel sich entsponnen haben, mißt aber dem Kleitos allein die ganze Schuld bei: denn wie Alexander voll Zorn gegen ihn aufgesprungen, um ihm den Garaus zu machen, sei er zwar von dem Leibwächter zu den Toren hinaus über Wall und Graben der Burg, wo die Sache vorfiel, fortgeführt worden, habe sich aber nicht halten können, sondern sei wieder umgekehrt und auf Alexander, wie dieser eben seinen Namen ausrief, mit den Worten getroffen: „Hier ist ja Kleitos, Alexander!" und in demselben Augenblick fei er mit einem Stoße des Spießes entseelt niedergestreckt worden. Auch ich tadle den Kleitos höchlich wegen des übermütigen Benehmens gegen seinen König; Alexander aber bedanre ich wegen seines Mißgeschicks, daß er sich bei diesem Vorfall von zwei Übeln überwältigt zeigte, da doch ein besonnener Mann sich auch nur von dem einen derselben nicht sollte überwältigen lassen, vom Zorn und von der Zanksucht *) Die Züge Alexanders sind von mehreren seiner Begleiter beschrieben worden: von Aristobulos, Kalli sitzen es, einem Neffen des Aristoteles und dem Feldherrn Ptolemäos. Nearchos berichtet über seine im Aufträge Alexanders unternommene Flottenexpedition.
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