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1. Das Altertum - S. 98

1913 - Leipzig : Wunderlich
98 Zur Geschichte der Griechen. h) Alexanders Umkehr. (V, 25—29.) Am Hyphasis weigerte sich das Heer, seinem Könige weiter zu folgen. Arrian berichtet darüber: Alexander erhielt vom Lande jenseit des Hyphasis die Meldung, daß es wohlhabend sei und seine Bewohner mit gleicher Tüchtigkeit ihr Feld bestellten als sie die Waffen führten, sowie daß ihre inneren Staatsemrichtungen wohl geordnet seien. Das Volk stehe nämlich unter der Herrschaft der Besten, die sie nicht ungebührlich führten. Dabei besäßen die Einwohner eine weit größere Menge von Elefanten als die übrigen Inder, und diese Tiere zeichneten sich ebensosehr durch ihre Größe als durch ihre Streitbarkeit aus. Solche Nachrichten erhöhten freilich Alexanders Leidenschaft, noch weiter vorzudringen, dagegen vorloren seine Makedonier immer mehr Lust und Mut, weil sie sahen, mit welchem Wohlgefallen ihr König Beschwerden an Beschwerden, Kämpfe an Kämpfe reihe. Im Lager fanden Zusammenrottungen statt, wobei die einen, und dies waren die Gemäßigtsten, ihr Geschick bejammerten, die anderen rundheraus erklärten, daß sie, selbst wenn Alexander an ihre Spitze träte, ihm nicht mehr folgen würden. Sobald dies Alexander bemerkte, entbot er, bevor Aufregung und Mutlosigkeit bei seinen Kriegern noch weiter um sich griffen, die Befehlshaber der Abteilungen zu sich und redete sie also an: „Makedonier und Verbündete, da ich sehe, daß ihr mir nicht mehr mit der alten Bereitwilligkeit in die Gefahren folgt, habe ich euch hier versammelt, entweder um euch zum Weiterziehen zu bestimmen oder mich von euch zum Mckzuge bestimmen zu lassen. Habt ihr euch über die bisher bestandenen Mühseligkeiten und über meine Führung zu beschweren, so ist es überflüssig, noch ein Wort darüber zu verlieren. Verdanken wir aber eben diesen Mühseligkeiten den Besitz von so vielen Ländern, ja fließt überdies auch der Judos jetzt durch unser Gebiet: was nehmt ihr da Anstand, auch noch den Hyphasis und die Volksstämme jenseits des Hyphasis eurer, der makedonischen Herrschaft zu unterwerfen? Oder fürchtet ihr, andere Barbaren möchten eurem Angriffe noch standhalten, von denen doch die einen sich freiwillig unterwerfen, die anderen auf der Flucht ergriffen werden, wiederum andere fliehend ihr verödetes Land uns preisgeben, als Zuwachs, der dann unseren Verbündeten und denen, die sich freiwillig ergeben haben, zum Besitze eingeräumt wird? Nach meiner Ansicht darf ein edler Mann den Beschwerden selbst nicht aus dem Wege gehen, soweit diese ihn zu rühmlichen Taten führen. Verlangt aber jemand das Ziel unserer Kriege zu erfahren, so wisse er, daß für uns nicht mehr viel Land übrig ist bis zum Gangesstrome und dem Ostmeere; mit diesem aber, sag' ich, werdet ihr das Hyrkanische (Kaspische) Meer zusammenhängend finden, denn das
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