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1. Leipzig - S. 11

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 11 — „Paff, paff!" knallte es bald ihm entgegen, und er riß sein Pf erb herum. Nun konnte er gewissem Bescheib bringen. Es mochte 9 Uhr sein. Drei Schüsse ans schwerem Geschütz verkünbeten den Beginn der Schlacht. Der Kanonenbonner von 2000 Fenerschlünben dnrch-brüllte das gelb, und die Erbe erbebte. Unser Major von Krosigk sprengte vor die Front und rebete uns mit solgenben Worten an: „Wackere Kriegsleute! Die Stunbe schlägt, rüstet Euch zum Streit. Ihr alle kämpfet für eine Sache, für die Freiheit Europas. Alle für einen, jeder für alle. Mit biefem Felbgeschrei eröffnet den heiligen Kampf. Wir wollen das Dorf hier vor uns mit Sturm nehmen." Er hatte sich bies vom Kommanbierenben ausbrücklich ausgebeten. Wie das Dorf hieß, weiß ich nicht mehr. Nur das ist mir noch erinnerlich, Möckern und die Ziegelei lagen etwas rechts bahinter. Vor dem Dorfe besanb sich ein Teich. Der Major ritt durch, und wir folgten, bis ans Knie im Wasser watend. Die Franzosen rissen aus, sobalb sie uns zu Gesicht bekamen. Wir stutzten und durch* suchten sogleich die Scheunen und Ställe, ob uns nicht etwa ein Hinterhalt gelegt wäre, fanben aber keinen Feind. Mitten im Dorfe sprengten Panzerreiter auf uns zu, als wir aber ein Karree bilbeten, machten sie wieder Kehrt. Nun gingen wir über den Kirchhof. Die Einwohner des Dorfes kamen uns aus der Kirche zitternb und bebenb entgegen. Hinter bent Kirchhofe fanben wir einen Graben, an welchem wir ausmarschierten. Neben uns hielt unser Major und beobachtete den Feind. „Füsiliere, werft euch nieder!" kommanbierte er plötzlich, „die Hunbe werben den Augenblick schießen". Sie schossen aber nicht. Wir marschierten weiter vorwärts und blieben dann, vom schrecklichsten Kanonenfeuer umbrüllt, bis gegen Abenb auf freiem gelbe stehen. Manche Granate stäubte uns auseinander und streckte hier und ba einen zu Boden. Eine Kugel riß dem Major den Sattelknopf weg, doch, obgleich das Pferd darüber wild zu werden anfing, strich er sich gelassen den Bart und sagte: „Seht, Füsiliere, da hätte sie mich bald erschossen, aber sie sollen mich nicht treffen". Gegen Abend kamen plötzlich Generale und Adjutanten auf uns losgesprengt, schwenkten die Hüte und riesen: „Alles mit Sturm! Alles mit Sturm!" Nun setzte sich der Major im Sattel zurecht und donnerte: „Ich kommandiere nicht eher Feuer, als bis ihr nur zehn Schritte entfernt seid. Wer dann schießt und trifft nicht, dem haue ich den Kopf herunter." Wie
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