Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leipzig - S. 15

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 15 — 7. Vor und in Leipzig am 18. Oktober. Füsilier Hechel: Am folgenden Morgen rückten wir vorwärts auf Leipzig zu. Ich konnte meiner Traurigkeit noch immer nicht Herr werden. Todesgedanken erfüllten meine Seele. Und ich hatte mein Leben jetzt lieber, nachdem ich den Tod in so furchtbarer Gestalt gesehen. Für heute war meine Furcht grundlos. Unser Häuflein blieb den ganzen Tag im zweiten Treffen. Wir standen auf dem linken Flügel und hatten eine Batterie zu decken. So blieben wir nur Zuschauer des gewaltigen Kampfes. Das Wetter der Schlacht entlud sich heute über andern Häuptern. Am Nachmittage gingen ein sächsisches Husaren- und Ulanenregiment mit klingendem Spiele zu uns über. Blücher stellte sie unter Befehl des Generals von Jork. 18. Okt. In Blüchers Hauptquartier. Der Breslauer Professor Steffens: Wir rückten an diesem Morgen nicht so ganz früh aus. Blücher hatte sich dem Korps des Generals Längeren angeschlossen. Jenseits der Parthe erhebt sich die Gegend, und hier genossen wir ein erstaunenswertes Schauspiel. Auf dem langen Höhenzug erblicken wir in der Ferne die große Armee der Verbündeten. Am entferntesten östlichen Horizont tauchten die Kolonnen auf; ruhig bewegten sich alle Waffengattungen nacheinander. Hier und da sah man die Waffen in der Morgenröte glänzen. Die Entfernung war groß genug, um das ganze Heer als eine Erscheinung im Traume vorüberschweben zu lassen, bis der endlose Zug im entferntesten Westen untertauchte. . . . Man konnte glauben, ein auswanderndes Volk zu ersticken. So mochten zur Zeit der Völkerwanderung die germanischen Stämme erschienen sein, als sie die deutschen Gaue überschwemmten. Der Anblick ergriff uns alle mit großer Gewalt. Hier war es, wo Müffling der bevorstehenden Schlacht den Namen gab; er nannte sie die große Völkerschlacht. . . . Steffens: Dieser Tag bot uns noch ein überraschenderes Schauspiel dar. Über die Ebene rückte in schöner Rüstung und ruhiger Ordnung eine Schar fremder Kavallerie auf uns zu, die wir, ohne von Truppen in der Nähe umgeben zu sein, ruhig erwarteten. Ohne Zweifel war Blücher von ihrer Ankunft unterrichtet. Es war säch-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer