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1. Kampf der Hohenzollern mit dem Adel in der Mark Brandenburg - S. 6

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 6 — Man setze ihm nach auf der Stelle! Ich will ihn finden, wo er sich verberge, einen Preis auf seinen Kopf! Ich sage euch, er soll es büßen, schwer, furchtbar, entsetzlich. Joachim läßt nicht mit sich spielen. Wehe dem, der sich erdreistet, mich für einen Knaben zu halten!" „Wie, mein gnädigster Herr, was ich eben erst —" „Zauderst du? Gehörst du auch zu ihnen? — Ja, du zitterst!" „Den Otterstädt holen wir nicht mehr ein. Er flieht mit unter- legten Rossen nach der Lausitz zu seinen Verwandten, den Minckwitzen." „Die Rosse bestelltest du ihm. — O, auch ich kann Verwunderung heucheln. Wer noch? Ich frage lieber: Wer nicht? Deine Hände auf! Sind sie nicht auch weiß von Kreide?" „Ich stehe hier und spreche, weil es meine Pflicht ist, weil mein Schwur, als meines Kurfürsten Diener, es mir gebietet. Erst in dieser Stunde ward ich von den schweren Dingen unterrichtet. Mißvergnügte hatten eine Anklage gegen Euer Kurfürstliche Durchlaucht bei dem Freigericht versucht, was ich ein Erfrechen nenne." „Wer sind die Mißvergnügten? Nenne sie!" Der Geheimrat zuckte die Achseln. „Und das deine Pflicht, das dein Schwur! Damit soll ich zufrieden sein!" Joachim war aufgesprungen. „Lindenbergs Hinrichtung hat viel Schmerz bereitet." „Ist das alles? Hier siehst du einen, der an diesem Schmerze nagt." „Mehr als Schmerz. Daß ich mich unterstehe, es meinem durchlauchtigsten Herrn zu sagen, viele haben es mißbilligt, sehr mißbilligt, die Zahl der Mißvergnügten wurde sehr groß." „Heute erst! Warum wagtest du nicht früher, es auszusprechen? Der stiehlt und raubt fest an meiner Seite; die lassen zu, daß ein ehrlicher Mann darum fälschlich angeklagt wird; der kritzelt mit seiner verruchten, majestätsverbrecherischen Hand an die Tür meines Schlafgemachs eine Todesdrohung, und du, mein erster Rat, geschworen, mir treu zu dienen, erprobst die Treue, daß du mir verschweigst, was mir zu wissen vor allem not tat. Verantworte dich, Herr von Schlieben!" „Wenn alle gestraft würden, gnädigster Herr, welche anstehen, ihrem Fürsten zu berichten, was ihm unangenehm zu hören ist, hätten die Fürsten keinen Hof mehr, keine Räte und keine Minister." „Und doch, wie bereitwillig seid ihr alle, zu hinterbringen, wenn es Dritte gilt. Welch Gaudium eurer Seelen, Verdacht auszustreuen,
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