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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 38

1873 - Elberfeld : Bädeker
- 38 — Handelte es sich um die Loskaufung eines gefangenen Bürgers oder um die Ausstattung einer Tochter eines armen Freundes, so hielt er eine Versammlung seiner Bekannten und bestimmte dort, wie viel Geld ein jeder nach Maßgabe seines Vermögens geben sollte. Einst kam ein Abgesandter des Königs von Persien zu ihm, um ihrt durch eine große Summe Geldes zu bestimmen, dem Könige einen Gefallen Zn thun. Diesem sagte er: „Wenn der König das will, was den Thebancrn nützlich ist, so bin ich bereit, es umsonst zu thun; wenn aber das Gegentheil, so hat er nicht Gold und Silber genug; denn ich will nicht die Schätze des ganzen Erdkreises annehmen für die Liebe zum Vaterlande." Zugleich befahl er ihm, sobald als möglich Theben zu verlassen, damit nicht Andere durch ihn bestochen würden. Seine Thätigkeit erstreckte sich namentlich darauf, den Einfluß der Spartaner im Peloponnes zu schwächen; die Bewohner der in der Mitte dieses Landes belegenen Provinz, Arkadien, strebten damals danach, sich zu einem Bunde zu vereinigen und von Sparta's Einfluß unabhängig zu machen. Um das zu erreichen, wandten sie sich nach Theben. Ein großes Heer der Thebaner erschien unter Pelopidas und Epaminondas im Peloponnes; dasselbe rückte sogar in Lakonien ein und drang bis in die Nähe der Hauptstadt, die seit fünfhundert Jahren keinen Feind in ihrem Gebiete gesehen hatte. Epaminondas schwächte Sparta's Einfluß noch dadurch, daß er den Messentern ihre Freiheit wiedergab und die Arkadi er veranlaßte, eine gemeinsame Bundesstadt, Megalopolis, zu bauen. Noch einigemal zog er nach dem Peloponnes, indem er immer ^ denselben Zweck im Auge behielt. Auf seinem vierten Zuge 362 v. Chr. versuchte er noch einmal eine Ueberrumpelung Sparta's und war schon bis ans den Markt gedrungen, als Agesilaus, der in Arkadien lagerte, plötzlich erschien und der Stadt zur Hilse kam; dadurch wurde Epaminondas gezwungen, sich zurückzuziehen. Dieser wandte sich nun gegen die arkadische Stadt Mautinea, die es mit den Spartanern hielt; dorthin folgte ihm Agesilaus nach, und so kam es im Jahre 362 zur blutigsten Schlacht des ganzen Krieges. Von beiden Seiten wurde muthig gekämpft, aber auch diesmal trugen die Thebaner durch die Kriegskunst des Epaminondas, der abermals die schiefe Schlachtordnung in Anwendung brachte, den Sieg davon. Die Feinde waren bereits auf allen Punkte« am Weichen, als Epa-
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