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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 70

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 70 - 4 und durch geschickte Beuulmng der Oertlichkeit die Römer und nahm den Regulus selbst gefangen, den er gefesselt in die Stadt führte. Bald darauf trat er vom Commando ab, da er die Mißgunst und den Neid der carthagischen Feldherrn merkte, und kam auf der Rückkehr nach Griechenland um. Daß er von den Carthagern selbst auf ein leckes Schiff gebracht und mit demselben versenkt sei, ist wohl eine Fabel. Regulus blieb fünf Jahre in der carthagifchen Gefangenschaft. Da die Römer indeß Fortschritte namentlich zu Lande auf Sicilien machten, so sandten ihn die Carthager nach Rom, um Vorschläge zum frieden zu machen und die Auswechselung der Gefangenen zu bewirken. Regulus, mit punischen Kleidern angethan, betrat die Stadt Rom nicht, weil nach altem Herkommen den Gesandten der Feinde allemal außerhalb der Mauern der Zutritt zum Senat gegeben wurde, er selbst aber nach Kriegsrecht Sclave der Carthager war. Er richtete seinen Auftrag kurz und bündig aus, ohne ein Wort der Empfehlung hinzuzufügen. Als aber seine finnischen Begleiter abgetreten waren, enthüllte er alle Schwächen und Verlegenheiten Carthagos, zeigte, daß dieser Ltaat seinem Untergange entgegeneile, rieth dringend, den frieden nicht zu bewilligen und die Gefangenen nicht auszuwechseln, da iu der Römer Händen tüchtige und noch jugendlich kräftige Feldherren der Feinde seien, und bewirkte dadurch, daß der Senat nicht auf die Vorschläge einging. Man drang nun in den Regulus, nicht nach Carthago in die Gefangenschaft zurückzukehren; er aber, eingedenk des den Carthagern geleisteten Eides, verließ Italien, indem er sogar die Umarmung seiner Gattin und seiner Kinder zurückwies, und begab sich nach Carthago zurück, wo er im Elend starb. Die Römer erzählen von grausamen Martern, durch die die Carthager sich an ihm gerächt haben sollen; sie hätten ihm die Augenlider abgeschnitten, ihn plötzlich aus dem Dunkel des Kerkers gegen die Sonne gestellt und in einem engen, mit Eisenspitzen ausgeschlagenen Kasten stehend verschmachten lassen. Das scheinen aber Fabeln oder,wenigstens Uebertreibungen zu sein. Der Krieg dauerte noch eine Reihe von Jahren mit wechselndem Glücke fort, bis die Römer im Jahre 242 v. Chr. G. eine große Flotte unter dem Consnl Cajus Lu-tatius Catnlus ausschickten; derselbe traf aus die nach Sicilien mit Soldaten und Proviant segelnde carthagische Flotte bei den ägatischen
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