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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 28

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 28 — 3m nächsten Frühjahr verschanzte er sich mit seinen Gefährten, die sich allmählich um ihn gesammelt hatten, in einer waldigen und sumpfigen Gegend. Von hier ans machte er glückliche Streifzüge und schlug die Dänen tu einzelnen kleinen Gefechten. Einst schlich er sich als Harfner verkleidet in das Lager der Dänen und erforschte alle Schwächen desselben. Dann überfiel er sie und erfocht einen so vollstänbigen L>ieg, daß sie den größten Theil ihrer Eroberungen wieber herausgeben mußten. Währenb der Zeit des Friebens ließ Alfreb die zerstörten Städte wieder ausbauen und namentlich eine Flotte, wie Festungen am Meeresufer zum Schutze der Küsten errichten. So konnte er einem Heer der Dänen, die bald ihre Ranb-züge wiederholten, die Spitze bieten und nach dreijährigem Kampfe den Feind vollständig überwinden. So genoß denn nun das Land einen dauernden Frieden und Alfred konnte, nachdem er in sechsunb-fünfztg Schlachten persönlich gefochten hatte, daran denken, die inneren Angelegenheiten des Reiches zu ordnen. Er stellte die früheren angelsächsischen Einrichtungen wieder her, gab ein neues Gesetzbuch, in welchem er die besten Gesetze der früheren Könige sammelte, und hielt strenge barans, daß Recht und Gerechtigkeit geübt würde. Nirgenbs soll die Sicherheit des Eigenthums und der Personen so groß gewesen sein, als in seinem Laube; die Normänner, die sich ihm unterwarfen und in Oftangeln Wohnsitze erhalten hatten, stellte er den Angel-Sachsen völlig gleich. Aber auch für die Verbreitung höherer Bilbung war er unge-mein thätig. Das Christenthum war von den Sachsen, als sie nach England kamen, verfolgt und ausgerottet; aber kaum war der erste Sturm vorüber, als sie es willig von den Mönchen annahmen, die der Papst Gregor der Große dorthin gesandt hatte (um 600.) Ja es gedieh bei ihnen auf eine herrliche Weise und streute den Samen einer höheren Cultur aus, so daß die angelsächsischen Geistlichen und Mönche bald allenthalben ihrer wissenschaftlichen Bildung wegen in Ansehen standen; von hier aus waren auch die Versuche ausgegangen, in Deutschland das Christenthum zu verkündigen, und Winfrib, aus Wessex gebürtig, mit seinem geistlichen Namen Bonisacius, hatte in Friesland und in Hessen das Evangelium gepredigt, war auch vom Papste zum Erzbischof von Mainz ernannt. Aber die fortwährenden Kriege hatten biefe Blüthen der Cultur in Cuglanb ge-
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