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1. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 39

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 39 - indeß die Anerbietungen der lombardischen Städte, mit Gewalt des Papstes sich zu bemächtigen, mit Entschiedenheit zurückwies. Bald jedoch verband er sich wieder mit den Feinden des Papstes, und als die Fürsten ihn zu einer Reichsversammlung nach Forchheim einluden, erschien er dort nicht. Sie schritten daher zur Wahl eines neuen Kaisers in der Person Rudolphs von Schwaben, der indeß im südlichen Deutschland und am Rhein auf großen Widerstand stieß. Auf diese Kunde eilte Heinrich sofort nach Deutschland, fand dort Unterstützung und lieferte seinem Gegner eine Schlacht bei Melrichstadt in der Nähe von Fulda. Der unheilvolle Krieg zwischen den beiden Gegnern dauerte eine Zeit lang fort; der Papst, der anfangs den theilnahmlosen Zuschauer gespielt hatte, erklärte sich zuletzt für Rudolph und erneute den Baun gegen Heinrich. Dieser war aber so glücklich, in der Schlacht bei Mölsen 1080 seinen Gegner zu schlagen; in dieser Schlacht trug Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-lothringen, das Reichspauier, stieß Rudolph nieder und hieb ihm, wie es heißt, die rechte Hand ab. Dieselbe wird noch jetzt im Dome zu Merseburg, wo er begraben liegt, gezeigt. Heinrichs Anhang vermehrte sich von da an, und er konnte es sogar wagen, nach Italien zu gehen und an Gregor Rache zu nehmen. Er belagerte Rom und zwang den Papst, sich in die Engelsburg zurückzuziehen; er ließ sogar einen Gegenpapst wählen, der den Namen Clemens Iil annahm und ihn zum Kaiser krönte. Da zog aber der tapfere Normannenherzog Robert Guiscard, der in Unteritalien ein Reich besaß, zur Rettung des Papstes heran; Heinrich, der Macht desselben weichend, zog sich nach Deutschlaub zurück und überließ die Römer, welche heftige Feinde des Papstes waren, der Rache der Normannen, die schrecklich in der eroberten Stadt wütheten. Der Papst würde zwar aus der Engelsburg befreit und in Rom wieber eingeführt ; aber ba er die feinbliche Gesinnung des Volkes kannte, begab er sich nach Salerno und starb bort 1085, inbem er noch im Todeskampfe die Worte ausrief: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und bas Unrecht gehaßt, barurn sterbe ich in der Verbannung." Heinrich fanb durch den Tod feines Feinbes noch keine Ruhe; in Dentfchlanb wählte man einen neuen Gegenkaiser, Heinrich von Luxemburg, der inbeß im Gefühl feiner Ohnmacht selbst die Krone nieberlegte; auch die eigenen Söhne des Kaisers, Conrab und Heinrich
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