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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 50

1880 - Essen : Bädeker
50 Das Mittelaller bis zur Teilung des Frankenreichs. der Deutschen". Zum Erzbischof vou Mainz ernannt, zog er noch in seinen alten Tagen zu den heidnischen Friesen, wo er eines 755. gewaltsamen Todes starb. — Im ganzen Frankenreiche wurde schon damals der Papst als Oberhaupt der Kirche angesehen. 768 Karl der Große, Pipins Sohn, seit 768 Herr von b's Austrasien, ward 771 König des ganzen Frankenreichs. Bald nach seinem Regierungsantritt begann er seinen ersten Zug gegen die zwischen Elbe und Weser wohnenden heidnischen Sachsen, und zerstörte ihr Nationalheiligtum, die Jrminsul unweit Altenbeken (S. 43). Dann besiegte er, vom Papste Hadrian zu Hilfe gerufen, den Longobardenkönig Desiderius, ließ sich in Pavia die lombardische Krone aufsetzen und vereinigte Oberitalien mit seinem Reiche. — Nach einem zweiten Zuge gegen die Sachsen begann unter ihnen die Ausbreitung des Christentums; noch lange empörte sich das kräftige Volk unter seinem tapfern Herzoge Wittekind gegen die fränkische Herrschaft, aber nach dreißigjährigen Kämpfen (Vernichtung eines Frankenheeres am Süntel^ Hinrichtung der gefangenen Sachsen bei Verden, Entscheidungsschlacht an der Hase) hörten alle Widerstandsversuche auf, und Karl legte in ihrem Lande zur Erhaltung und Verbreitung des Christentums acht Bischofssitze an, die den Erzbischöfen von Mainz und Köln untergeordnet waren: zu Minden, Paderborn, Osnabrück, Münster, Bremen, Verden, Hildesheim und Halberstadt. In Spanien kämpfte Karl gegen die Mauren und gründete zwischen den Pyrenäen und dem Ebro die spanische Mark. Auf der Rückkehr wurde die Nachhut des Heeres unter Hruodland oder Roland im Thal von Ronceval von den feindlichen Gebirgs-v ölkern überfallen, und Roland starb den Heldentod. — Bai ent, dessen Herzog Thassilo sich gegen ihn empörte, und die östliche Mark (Österreich), welche die tatarischen Avaren in Besitz hatten, wurden ebenfalls dem Frankenreiche einverleibt. Im Kampfe gegen die Slawen an der Elbe legte er den Grund zu der späteren Mark Brandenburg. — Im Jahre 800 wurde Karl vom Papste Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt; von nun an sollte die ganze abendländische Christenheit unter einem weltlichen und einem geistlichen Oberhaupte vereiuigt sein. Karls Regierung ist nicht minder ausgezeichnet durch innere staatliche Einrichtungen und durch seine Sorge für die geistige Bildung des Volks. Namentlich ordnete er das Rechtswesen. Centgrafen hielten wöchentlich ein Gemeindegericht, Gaugrasen monatlich ein Gaugericht, und vierteljährlich bereisten Sendboten größere Distrikte, um das Gauze zu prüfen. Die Kammerboten hatten die Krongüter zu verwalten und die Lehen zu beaufsichtigen. Die Gesetze wurden in einer Versammlung aller Freien, dem sogenannten Maifeld, bestätigt.
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