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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 82

1880 - Essen : Bädeker
82 Die neue Zeit bis zum westfälischen Frieden. §. 74. Die katholische Kirche. Das Tridentiner Konzil, welches in drei Zeitabschnitten von 1545—1563 beendigt wurde, stellte die Grundsätze der katholischen Kirche aufs neue fest, drang auf Reinigung der Sitten und verbesserte die Kirchenzucht. — Auf Papst Gregor Xiii., welcher dem in Verwirrung geratenen Kalender seine jetzige verbesserte -Ordnung 1585 verlieh, folgte Sixtus V., der sich von einem armen Hirtenknaben bis *u dieser hohen Würde emporgeschwungen hatte, der bedeutendste - - Kirchenfürst dieses Jahrhunderts, eine gewaltige Herrschernatur, der mit unerbittlicher Strenge die Ordnung aufrecht erhielt und den päpstlichen Stuhl mit altem Glanze umgab. — Am allerbedeutendsten waren für die katholische Kirche die neuen geistlichen Orden, wie der Theatiner orden, die Väter des Oratoriums, die Kapuziner, die barmherzigen Brüder und Schwestern, die Ursulinerinnen, welche durch ihre edeln Bestrebungen der alten ‘Sehre neuen Boden im Volke verschafften. Vor allem aber wurde der von Jgna; von Loyola (1540) gegründete Qrden der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) eine Hauptmasse der katholischen Kirche gegen die Reformation, deren Bekämpfung feine Lebensaufgabe war. In strengster Organisation, einen Ordensgeneral an der Spitze, entfaltete dieser Orden durch die Erziehung der Jugend, durch seine Wirksamkeit an den Höfen und in den Palästen wie in den Hütten der Armut, durch seine feurigen Kanzelredner und feine eifrigen Glaubensboten eine wahrhaft großartige Wirksamkeit. — Die Jesuiten führten eine Verbesserung des Unterrichts für alle Klassen des Volks herbei und walteten als Pfleger und Tröster an den Krankenbetten wie in den Gefängnissen. (Der deutsche Jesuit Friedr. v. Spee.) §. 75. Spanien und die Niederlande. Philipp Ii., Karls V. Sohn, brachte Spanien durch einen glücklichen Krieg gegen Frankreich, in welchem sich auch der niederländische Graf Egmont auszeichnete, auf den höchsten Gipfel der Macht und suchte dem Katholieismns die Herrschaft in Europa zu sichern. Sein angeerbter, düstrer Sinn erfüllte ihn mit Mißtrauen und Argwohn. Nur auf die Vertilgung des Protestantismus und der Volksfreiheit bedacht, führte er Krieg gegen England und trieb die Niederländer unter blutigen Kämpfen zum Abfall. — Sein Sohn Don Carlos starb, des Hochverrats angeklagt, im Gefängnisse. England sollte untergehen, weil Elisabeth Philipps Hand ausgeschlagen und als Protestantin die Niederländer bei ihrem Abfalle unterstützt hatte. Aber die gegen England gesandte gewaltige Flotte, die „unüberwindliche Armada" genannt, wurde geschlagen, und die Reste verunglückten durch Stürme und Klippen. Jedoch mit bewundernswerter Ruhe nahm Philipp diesen harten Schlag entgegen. Dagegen erwarb er Portugal, nachdem
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