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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 85

1880 - Essen : Bädeker
Die neue Zeit bis zum westfälischen Frieden. 85 darunter zuerst der alte Coligny, in den Provinzen, wohin sich bald die Metzeleien fortpflanzten, mindestens 25 000 Menschen dem Fanatismus zum Opfer. Unter Karls Bruder Heinrich Iii. dauerten die Bürgerkriege fort. Als dieser schwache und sittenlose König den Hugenotten Religionsfreiheit und Rechtsgleichheit gewährte, wandten sich die Guisen, deren Haupt, Heinrich von Guise, er hatte ermorden lassen, im Bunde mit Philipp Ii. gegen ihn. Er floh nun in das Lager der Hugenotten zu Heinrich von Navarra, wo er von Mörderhand fiel. Mit ihm erlosch das Haus Valois und es bestieg nun das Haus Bourbon mit Heinrich Iv. (von 1589 Navarra) den französischen Thron. Er besiegte die Guisen und Spanier, aber Paris öffnete ihm erst die. Thore, als er vom reformierten zum katholischen Glauben übertrat. Doch gewährte er seinen bisherigen Glaubensgenossen durch das Edikt von Nantes (1598) große Rechte und Gleichstellung mit den Katholiken. Unterstützt von seinem Freunde, dem Minister Sully, that Heinrich Iv. außerordentlich viel zur Hebuug des Landes, das uuter deü verheerenden Bürgerkriegen entsetzlich gelitten hatte. (Sein Wunsch un poulet au pot für deu Bauer wurde sprichwörtlich). So gewann der ritterliche, fröhliche König immer mehr die Herzen seines Volks, als er plötzlich dem Dolche des Mörders Ravaillae erlag (1610). — Auf ihn folgte sein und seiner zweiten Gemahlin, Maria von Medici, erst 9jähriger Sohn Ludwig Xiii., für welchen seine Mutter die Regentschaft führte. Durch ihren Einfluß gelaugte der Cardinal Richelieu als erster Minister zu unumschränkter Macht, denn der schwache König beugte sich völlig vor diesem überlegenen Geiste. Richelieu wußte alle Pläne und Intriguen, ihn zu stürzen, zu überwinden, er zwang sogar Maria von Medici, als sie gegen ihn aufzutreten wagte, Frankreich zu verlassen. Sie starb in Köln in der Verbannung. Den Hugenotten, welchen durch das Edikt von Nantes mehrere Festungen, darunter das starke La Rochelle, als Sicherheitsplätze eingeräumt waren, und welche dadurch und durch ihre übrigen Vorrechte gleichsam einen Staat im Staate bildeten, nahm er diese Plätze und suchte in allem die königliche Gewalt unumschränkt zu machen. Um das Haus Habs bürg zu schwächen und Frankreichs Grenzen zu erweitern, nahm er teil am dreißigjährigen Kriege, durch welchen Frankreich das Elsaß gewann. — Richelieu übertrug sterbend die Verwaltung des Staats seinem Gehilfen, dem Cardinal Mazarin, der nicht so begabt und kühn, aber listiger, gewandter und selbstsüchtiger war. — Gleich daraus starb auch Ludwig Xiii. und es folgte nun Ludwig Xiv. 1643
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