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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 86

1880 - Essen : Bädeker
1558 bis 1603, 86 Die neue Zeit bis zum westfälischen Frieden. §• 77. Hlisaveth von Gngtand und Maria Stuart. In England hatte Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und der Anna Boleyn, wie wir §. 73 gesehen haben, die auf protestantischen Grundsätzen beruhende Episcopalkirche gegründet. Sie war eine Frau von großem Herrschertalent, streng und versteckt, aber sparsam und aus die Hebuug des Wohlstandes ihres Landes bedacht. Gleichzeitig mit ihr regierte in Schottland die reizende Maria Stuart, zu welcher Elisabeth bald in ein feindliches Verhältnis kam, da die große katholische Partei Englands die Ehe Heinrichs Viii. mit Anna Boleyn als ungesetzlich ansah und in Maria Stuart die rechtmäßige Königin Englands erkannte, Dazu kam noch der Neid aus die Schönheit ihrer neun Jahre jüngeren Nebenbuhlerin. — Als Maria Stuart nach dem Tode ihres ersten Gemahls, Franz Ii. von Frankreich, nach Schottland zurückgekehrt war, erfuhr sie als eifrige Katholikin bald heftige Feindschaft von den strengen, schottischen Presbyterianern, an deren Spitze der fanatische John Knox stand. Sie vermählte sich mit ihrem Vetter Darnley, dessen bald zu tage tretende Roheit sie aber zurückstieß. Als ihr Gemahl während einer Krankheit ermordet und das Landhaus, in welchem er lag, in die Luft gesprengt wurde, bezeichnete man allgemein den Grafen Both well als den Mörder, und als Maria Stuart die große Thorheit beging, diesem Manne bald darauf ihre Hand zu reichen, beschuldigte man sie der Mitwissenschaft an dem Verbrechen. Der schottische Adel erhob sich gegen sie und hielt sie in strenger Gefangenschaft. Sie wurde zwar vou ihren Anhängern befreit, doch wurden diese geschlagen, und Maria flüchtete nun auf englisches Gebiet, wo ihre frohlockende Gegnerin, deren Edelmut sie vergebens anrief, sie festhalten ließ, bis sie sich von dein Verdachte des Gattenmordes gereinigt hätte. Vergebens protestierte die unglückliche Königin gegen das englische Gericht, das nimmermehr berechtigt war, über eine schottische Königin zu richten. Mehrere Versuche katholischer Edelleute, sie zu Befreien (Norfolk), verschlimmerten nur ihre Lage, und als Babington ein Mordattentat auf Elisabeth machte, um welches Maria gewußt haben sollte, unterschrieb jene das Todesurteil ihrer Gefangenen, und ihr Staatsminister Lord Burleigh ' ließ es schleunigst in der Schloßhalle zu Fotheringhay 1587 vollstrecken. Nach dem Tode ihrer Nebenbuhlerin zeigte sich Elisabeth wieder als vollendete Heuchlerin, die ihren Dienern alle Schuld zuschieben wollte. Eine tiefe Entrüstung erfaßte alle europäischen Mächte und besonders die katholischen. Philipp Ii. schickte seine Armada gegen England, deren Schicksal wir kennen. (Seite 82.) Abgesehen von diesem dunkeln Flecke war Elisabeths Regierung für England höchst segensreich. Englands Handel und Seemacht wuchs immer mehr. Drake umschiffte zum zweiten Mal die Erde und
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