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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 97

1880 - Essen : Bädeker
Die neue Zeit bis zur französischen Revolution. 97 unerwartet starb und sein Bruder Karl Vi. folgte, der nun 1711 außer den österreichisch-deutschen Ländern auch die große spanische £t§ Monarchie besessen hätte, da kam in England die Friedenspartei 17^0. ans Ruder, Marlborough wurde abberufen, und England schloß 1713 den Frieden zu Utrecht, welchem sich der Kaiser zu Rastatt (1714) anschließen mußte. Hierdurch wurde die spanische Erbschaft derart geteilt, daß Philipp V. Spanien und die außereuropäischen Besitzungen und Karl Vi. die spanischen Nebenländer erhielt, nämlich die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und ©teilten; Savoyen erhielt Sardinien, England Gibraltar und einige Besitzungen in Amerika. Im Jahre 1715 starb Ludwig Xiv., des Lebens überdrüssig und von harten Schicksalsschlägen niedergebeugt. In der letzten Zeit hatte er sich gänzlich von der Frau von Maintenon, mit der er sich heimlich vermählte, leiten lassen. Unter seiner 72jährigen Regierung hatten die Kriege sowie seine Prachtliebe und Verschwendungssucht das Reich völlig erschöpft und mit einer Schuld von säst 3000 Millionen Mark belastet. Aus Ludwig Xiv. folgte sein jüngster, erst fünfjähriger Ur- enkel Ludwig Xv., für welchen der höchst sittenlose Philipp von Orleans die Regentschaft führte. Als der König die Regierung selbst antrat, ließ er sich völlig von der Marquise von Pompadour leiten. Der unwürdige König gab sich den schamlosesten Ausschweifungen hin, stürzte dabei Frankreich in nutzlose Kriege und mehrte die Schuldenlast aus eine ungeheure Höhe. Die untern Volksklassen wurden mit Steuern surchtbar gedrückt, während Adel und Geistlichkeit Steuerfreiheit genossen. Recht und Gesetz wurden willkürlich gehandhabt, und durch die surchtbaren Hastbriese (lettres de cachet) konnte jeder ohne Verhör und Gericht in das schreckliche Staatsgesängnis der Bastille geworfen werden. Als Ludwig Xv. mitten in seinen Sünden dahingerafft wurde, war das Land in einem entsetzlichen Zustande. Unter so schweren Verhältnissen bestieg Ludwig Xvi. den französischen Thron (1774). §. 85. Der nordische Krieg. 1700 Gustav Adolss Tochter Christine räumte deu Thron ihrem 1it£1 pfälzischen Vetter Karl X., welcher mit Polen, Dänemark und Rußland siegreiche Kriege führte, die Schwedens Gebiet vermehrten. 1697 bestieg sein fünfzehnjähriger Enkel Karl Xu. den schwedischen Thron. In Rußland herrschte gleichzeitig Peter der Große (1682—1725) aus dem Hause Romanow. Peter hatte eine schwere Jugendzeit durchgemacht; zweimal entkam er nur mit Mühe den Nachstellungen seiner Stiefschwester Sophie, welche die Leibgarde der Strelitzen gegen ihn aufreizte, bis erste endlich in ein Kloster verbannte. Gut beraten von seinem Stöhn, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. 7
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