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1. Geschichte der Deutschen in der Neuzeit von der Reformation bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 15

1892 - Hamburg : Meißner
— 15 — seinem Bruder abtreten. Der kinderlose Matthias, nach Rudolfs Tode auch Kaiser (1612—1619) verschaffte seinem strengkatholischen Vetter Ferdinand von Steiermark, welcher in seinem Lande die Gegenresormation durchgeführt hatte, die Nachfolge in Böhmen und Ungarn trotz des Widerspruchs der in ihrer Religionsfreiheit bedrohten protestantischen Stände; durch die Einsetzung einer Statthalterschaft in Böhmen von 7 katholischen und nur 3 protestantischen Mitgliedern stieg die Unzufriedenheit aufs höchste. 4. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg 1618—1624. a) Anlaß. Die Unzufriedenheit der Protestanten in Böhmen steigerte sich zu offenem Aufruhr, als der Abt von Braunau eine protestantische Kirche daselbst schließen, der Erzbischof von Prag eine andere in Klostergrab ganz niederreißen ließ und eine Beschwerde beim Kaiser erfolglos blieb. Protestantische Abgeordnete unter Führung des Grafen Matthias von Thurn drangen ins Prager Schloß ein und warfen die besonders mißliebigen Statthalter Grafen Martinitz und Slawata und den Geheimschreiber Fabricius zum Fenster hinaus, worauf eine eigene Regierung von 30 Direktoren eingesetzt wurde. Der böhmische Aufstand gab den Anlaß zum dreißigjährigen Kriege 1618—1648. b) Der böhmische Aufstand. Die aufständischen Protestanten in Böhmen, verstärkt durch ein deutsches Söldnerheer unter Ernst von Mansfeld, waren anfangs im Vorteil; als nach Matthias' Tode 1619 der gefürchtete Ferdinand Ii. (1619—1637) folgte, schlossen sich auch die österreichischen und mährischen Stände dem Aufstande an, und Graf Thurn drang bis vor die Mauern von Wien. Aber Ferdinand wurde durch seine Festigkeit gegenüber dem Andrängen der protestantischen Abgeordneten gerettet; die unvermutete Ankunft einer Reiterschar des Generals Grafen Dampierre befreite ihn, und infolge einer Niederlage Mansfelds mußte Thurn nach Böhmen zurückkehren. Der von den böhmischen Ständen zum König gewählte schwache Friedrich V. von der Pfalz fand weder bei der Union noch bei auswärtigen Mächten (Jakob I. von England) Hilfe; Ferdinand dagegen wurde nicht nur zum Kaiser ge-
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