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1. Das Mittelalter - S. 32

1894 - Hamburg : Meißner
— 32 — Übergehung Ludwigs bei einer neuen Reichstellung (nach Pippins Tode 838) auch diesen zum Aufstande. Vor der Entscheidung starb er 840. Nach Ludwigs Tode erhob Lothar Anspruch auf das ganze Reich. Gegen ihn verbündeten sich Ludwig und Karl; sie siegten bei Fontenoy 841 und erneuerten ihr Bündnis durch feierliche Eidschwüre zu Straßburg 842. Der Teilungsvertrag zu Verdun beendete 843 den Bruderkrieg. Lothar erhielt mit der Kaiserkrone Italien und einen Streifen Landes vorn Mittelmeer bis zur Nordsee, Ludwig (der Deutsche) die Länder rechts vom Rhein und links davon die bischöflichen Sprengel Worms, ©Peter und Mainz, Karl (der Kahle) die Länder westlich der Rhone, Saone, Maas und Schelde. Die Reichseinheit wurde festgehalten. Am wenigsten Festigkeit besaß das Reich Lothars I. (840—855). Dasselbe entbehrte der nationalen Grundlage; das Übergewicht der reichen Vasallen nördlich der Alpen, die wachsende Macht der Kirche, namentlich des Papsttums, in Italien schwächten die königliche Gewalt. Nach Lothars Tode (855) wurde sein Reich unter seine drei Söhne geteilt; Ludwig Ii. erhielt mit der Kaiserkrone Italien, Lothar Ii. von dem Gebiete im Norden der Alpen die nördliche Hälfte, Karl (von Provence) die südliche im Gebiete der Rhone. Das Reich des letzteren teilten nach seinem Tode 863 seine Brüder Ludwig Ii. und Lothar Ii., das Lothars Ii. nach dessen Tode 869 seine Oheime Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle im Vertrage zu Meersen 870. Als Ludwig Ii. 875 starb, nahm Karl der Kahle ohne Rücksicht ans die näheren Ansprüche Ludwigs des Deutschen Italien in Besitz und erhielt aus den Händen des Papstes Johann Viii. auch die Kaiserkrone (Karl Ii.); von dem schwachen Herrscher hatte die Kirche keine Beeinträchtigung ihrer Selbständigkeit zu befürchten. In dem westsränkischen Reiche Karls des Kahlen (840-—877) war das Königtum ohnmächtig gegenüber der Macht der großen Vasallen, welche bei der Ausbreitung des Lehnswesen^ die Freiheit des gemeinen Mannes unterdrückt hatten und sich auch vielfach auf Kosten der Kirche bereicherten. Während so die königliche Macht auf ein immer kleineres Gebiet beschränkt wurde, bildeten sich größere Territorialgewalten aus, welche nach Unabhängigkeit
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