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1. Das Mittelalter - S. 33

1894 - Hamburg : Meißner
— 33 — strebten. Als Karls des Kahlen Sohn Ludwig Ii. der Stammler 879 starb, riß sich Niederburgund unter König Boso ganz vom Reiche los. Das kräftigste der karolingischen Reiche war das ostfränkische Ludwigs des Deutschen (840—876), welches nur aus germanischen Stämmen bestand. Ludwig suchte die Einheit der deutschen Stämme zu fördern, schützte die Kirche, die eifrige Pflegerin der Kultur, in ihren Besitzungen und sicherte die Freiheit des gemeinen Mannes gegen Übergriffe der geistlichen und weltlichen Großen. Nach seinem Tode (876) teilten seine drei Söhne Karlmann, Ludwig und Karl der Dicke das Reich. Der letztere erwarb auch Italien mit der Kaiserkrone (Karl Iii.), beerbte seine Brüder Karlmann (| 880) und Ludwig (f 882) und wurde nach dem Tode der beiden ältesten Söhne Ludwigs des Stammlers auch von den westfränkischen Großen zum Könige gewählt; auch Burgund erkannte unter Bosos unmündigem Sohne Ludwig seine Oberhoheit an. Er vereinigte so noch einmal das ganze Reich Karls des Großen (884—887). Aber die Unfähigkeit des Kaisers, das Reich gegen äußere Gefahren zu schützen, erregte in allen Teilen desselben Aufstände. Die ostfränkischen Stämme erwählten 887 Karlmanns Sohn Arnulf von Kärnten, die westfränkischen Großen den Grafen Odo von Paris und nach dessen Tode Ludwigs des Stammlers jüngsten Sohn Karl den Einfältigen zum Könige, während Hochburgund (unter König Rudolf), Niederburgund, Aquitanien und die Bretagne eine fast selbständige Stellung gewannen. In Italien kämpfte Berengar von Friaul gegen Guido von Spoleto, welcher vom Papste Stephan V. 891 sogar die Kaiserkrone erhielt und sie seinem Sohne Lambert vererbte. Arnulf (887—899), welcher die Grenzen des Reiches mit Glück schützte, erwarb 894 auch Italien und 896 die Kaiserkrone. Mit seinem unmündigen Sohne Ludwig dem Kinde (899—911), dessen bischöfliche Vormünder das Reich gegen die äußeren Gefahren nicht zu schützen vermochten, erlosch das Haus der Karolinger in Deutschland. Da bei der Neuwahl eines Königs die Erbrechte der westfränkischen Karolinger nicht berücksichtigt wurden, blieben Deutschland und Frankreich fortan getrennt. Von außen her drohten dem Reiche die schwersten Gefahren Sch wahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe n. 3
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