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1. Das Mittelalter - S. 56

1894 - Hamburg : Meißner
— 56 — statteten, übernahmen neben der Verpflichtung znr Krankenpflege auch die zum Kampfe gegen die Ungläubigen und legten zahlreiche Burgen zur Sicherung der christlichen Herrschaft an. Aber die Streitigkeiten zwischen der geistlichen und weltlichen Gewalt, die Feindseligkeit der Byzantiner und die Uneinigkeit der Christen unter einander schwächten die Kraft des neuen Reiches, welches nur durch die Zersplitterung der muslimischen Streitkräfte vor schneller Vernichtung geschützt wurde. 4. Das Weltherrschaftsstreben der Staufer und der Entscheidungskampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Durch den Jnvestiturstreit war die Macht des Königtums geschwächt. Die Erbmonarchie und die Reichseinheit waren beseitigt, der Einfluß des Reiches im Osten vernichtet, in Italien gemindert; die fürstliche Selbständigkeit war fest begründet. Aber auch das 'Papsttum hatte feinen entscheidenden Sieg davongetragen und konnte feine Macht nur durch Erhebung eines gefügigen Königs zu mehren suchen. So wurde statt des nächftberechtigten Hohen-ftaufen Friedrich, des Reffen Heinrichs Y., unter dem Einflüsse der Hierarchie Lothar von Supplingenburg gewählt, welcher gegen Verzicht auf die ihm nach dem Konkordat zustehenden Rechte die erbetene Bestätigung des Papstes erhielt. Lothar (1125—1137) vermochte weder den Fürsten noch der Kirche gegenüber die Oberhoheit der Krone zu behaupten. Die hohenstanfischen Brüder, von denen er die Herausgabe der von Heinrich Y. ererbten Reichsgüter verlangte, konnte er trotz seines Bundes mit dem Welfenherzog Heinrich dem Stolzen von Bayern, dem er seine Tochter Gertrud vermählte, erst nach längerem Widerstände bezwingen. Eine zwiespältige Papstwahl verstand er nicht zu benutzen; er erhielt zwar 1133 im Lateran zu Rom die Kaiserkrone, nahm aber die mathildischen Güter vom Papste zu Lehn. Glücklicher verfocht er das Ansehen des Reiches nach außen hin; Böhmen, Dänemark und Pommern erkannten feine Oberhoheit an, und die germanische Kolonisation und christliche Mission konnten, namentlich infolge der Thätigkeit Albrechts des Bären, des Markgrafen der sächsischen Nordmark (seit 1134), im Osten gegen
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