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1. Die Neuzeit - S. 26

1895 - Hamburg : Meißner
26 und bürgerliche Freiheit vor dem Despotismus der spanischen Universalmonarchie gerettet. Die wiederholte Einmischung in die französischen Angelegenheiten hinderte die Fortsetzung von Parmas Eroberungen in den Niederlanden und gab Moritz von Dramen z welcher sich durch tüchtige mathematische und kriegswissenschaftliche Studien ausgebildet hatte, die Möglichkeit weiteren Vordringens in den nördlichen Provinzen. Nach Parmas Tode 1592 gingen, namentlich infolge des steten Geldmangels, unter seinen Nachfolgern, den Erzherzögen Ernst und Albert, die spanischen Besitzungen immer mehr zurück. Die Engländer vernichteten 1596 die spanische Flotte und plünderten Cadiz. An Frankreich wurden im Frieden von Vervins 1598 alle Eroberungen zurückgegeben. Als Philipp Ii. am 13. September 1598 starb, war der Protestantismus in Spanien, Italien, den südlichen Niederlanden und Frankreich unterdrückt, aber der Plan einer spanisch-römischen Weltherrschaft war endgiltig beseitigt, Spanien selbst dem fortgesetzten Niedergänge verfallen. Philipps Ii. Nachfolger war, da sein ältester Sohn, der trotz bester Erziehung körperlich und geistig schlecht entwickelte Don Carlos, 1568 durch eigene Schuld in Haft gestorben war, sein zweiter Sohn Philipp Iii., welcher die Regierung dem unfähigen Herzog von Lerma überließ. Unter seiner Verwaltung sanken infolge der Verschleuderung der Einkünfte, der Erhöhung der Steuern und der Austreibung der Moriskos Nationalwohlstand und Bevölkerungsziffer immer mehr. So mußte auch trotz der Erfolge des genialen Feldherrn Marchese Spinola bei dem herrschenden Geldmangel die Unabhängigkeit der Niederlande beim Abschluß eines zwölfjährigen Waffenstillstandes zu Antwerpen 1609 anerkannt werden. In der Litteratur war Spanien entsprechend seinen diplomatischen und militärischen Erfolgen in der ersten Zeit Philipps ebenso wie in Tracht und Sitte maßgebend für das übrige Europa. Die Oden von Luis Police de Leou, die Schöpfungen des Cervantes, die didaktischen, epischen und dramatischen Werke des Lope de Vegas sind die besten Leistungen Spaniens. Dagegen fanden Philosophie und Politik keine Pflege.
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