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1. Die Neuzeit - S. 27

1895 - Hamburg : Meißner
Dem politischen Niedergänge in der letzten Zeit Philipps entsprach der wirtschaftliche Verfall Spaniens. Der Unterhalt von Heer und Flotte in den weit entlegenen Besitzungen, die Pensionen, die Kriege (2 Vs Milliarden in den Niederlanden) verschlangen nicht mir die Einkünfte und nötigten zur Erhöhung der Steuern, namentlich der indirekten, sondern luden dem Lande auch eine große Schuldenlast auf (100 Mill. Dukaten — 2 Milliarden it. W.) und führten wiederholt einen teilweifen Staatsbankerott herbei. Eine verkehrte Gesetzgebung in Verbindung mit der Trägheit und dem Hochmute der Bewohner hemmten die wirtschaftliche Ent- wickelung. Das Verbot der Ausfuhr von Edelmetallen, welche von den Kolonieen dem Mutterlande in Massen zuströmten (260 Mill. Dnk. vou 1531—1594), steigerte die Preise der Rohstoffe und der Handarbeit derart, daß den Fabrikanten die Konkurrenz mit dem Auslande unmöglich wurde, während die Ausfuhr uach deu Kolonieen verboten, der Handel im Innern durch zahlreiche Zollgrenzen gehemmt wurde. Der Haudel ging daher immer mehr in die Hände der Ausländer über. Die große Zahl von Edelleuten, Klerikern und Beamten, welche sich ans Kosten der Unterthanen zu bereichern suchten, entzog einen bedeutenden Bruchteil der Bevölkerung (Vs) jeder produktiven Beschäftigung, die Anhäufung ungeheurer Besitzungen in der toten Hand schädigte den Ackerban. So nahm auch die Bevölkerung immer mehr ab; die größte Stadt, Sevilla, hatte nur 90000, die neue Hauptstadt Madrid nur 70000 Einwohner. Dagegen nahmen die Niederlande einen bedeutenden wirtschaftlichen und geistigen Aufschwung. In ihren Händen lag zum weitaus größten Teil der Welthandel, dessen Mittelpunkt Amsterdam wurde. Für deu Verkehr mit Ostindien wurde 1602 die nieder-ländisch-ostindische Kompagnie gegründet. 1611 begann die Kolonisierung von Java, 1619 wurde Batavia augelegt. Wichtige Entdeckungsreisen schlossen sich an. Auch in geistiger Hinsicht folgte eine Periode der Blüte. Die Universität zu Leyden wurde der geistige Mittelpunkt des Laudes. Von den Künsten wurde namentlich die Malerei gepflegt, welche in der vlämischeu und holländischen Schule die bedeutendsten Meister aufzuweisen hatte. Ersterer gehörten Peter Paul Rubens (1577
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