Anfrage in Hauptansicht öffnen
1. Die Neuzeit
1895 -
Hamburg
: Meißner
Dokumente für Auswahl
Auswahl zurücksetzen
Aktuelle Auswahl:
id : 1669_00000072Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage
1
Seiten
1. Die Neuzeit 
- S. 70
1895 -
Hamburg
: Meißner
— 70 —
durch den Sieg bei Fehrbellin am 28. Juni 1675 über die überlegene größere Zahl derselben befreite er die Mark, eroberte dann Schwedisch - Pommern und Rügen und schlug einen Einfall der Schweden in Ostpreußen durch einen Winterfeldzug über das gefrorene frische und Kurische Haff zurück. Seine Abwesenheit ermöglichte neue kriegerische Ersolge der Franzosen, infolge deren sie zuerst mit Holland, dann mit Spanien den günstigen Frieden von Nymwegen 1679 abschließen konnten, dem auch der Kaiser bald beitrat. Die Holländer erlangten die Erneuerung des Handelsvertrages, während Spanien die Franche - Eomte und südbelgische Festungen, das Reich Freiburg abtrat. Von seinen Bundesgenossen verlassen, mußte der Große Kursürst im Frieden von St. Germain en Laye 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. Frankreich hatte damit auch über die europäische Koalition gesiegt.
6 Ludwig Xiv. stuf der Höhe seiner Macht.
Die Allmacht des Königs, dem alle Staatseinrichtungen dienten (l'etat c’est moi) erhielt ihren äußeren Ausdruck durch eilte überaus glänzende Hofhaltung, deren Mittelpunkt der Roi soleil war. Eine peinliche Etikette regelte alle öffentlichen und privaten Handlungeil des Monarchen, dem Männer aus deu edelsten Geschlechtern dienten. Seine Residenzen waren das glänzende, mit ungeheuren Kosten (150 Mill. Livres) erbaute Schloß zu Versailles und die Landhäuser zu Marly und Trianon.
Die Litteratur und Kunst, welche unter Ludwig ihr „klassisches Zeitalter" hatten, wurden vorn Könige reich unterstützt. Er erklärte )ich selbjt zum Protektor der Academie frangaise und gründete neu die Academie des Medailles, des Inscriptions et des Beiles Lettres und die Academie des Sciences (für Naturwissenschaften), ferner Akademieen der Malerei, der Baukunst, der Musts, dann den Jardin des plantes und die Königliche Bibliothek. Aber alles diente nur zur Verherrlichung des Monarchen. Der Tragiker Racine schilderte in klassischen Formen (die drei Einheiten) das Leben am Hofe zu seiner Zeit, der witzige Kritiker Boilean pries Ludwigs Heldenthaten. Der Fabeldichter La Fontaine hatte bei Hofe keinen Zutritt. Doch fand auch der geniale Lustspieldichter