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1. Die Neuzeit - S. 77

1895 - Hamburg : Meißner
77 kaufs unerschwinglich, zumal seit den schlechten Ernten von 1692 und 1693. Da auch (Sitglmtd wegen einer Münzkrisis, Holland wegen des steten Anwachsens der Staatsschuld ohne entsprechenden Gewinn des Krieges müde waren, kam der Friede zu Ryswick, zuerst mit England und Holland, dann auch mit Spanien, zuletzt mit dem Kaiser zu stände. Ludwig erkannte Wilhelm Iii. als König von England an und gewährte den Holländern einen günstigen Handelsvertrag; das deutsche Reich erhielt infolge der unzeitigen Hartnäckigkeit des Kaisers statt der bereits angebotenen Rückgabe aller Reunionen nur Freiburg und Breisach. So hatte Frankreich zwar nur geringe Einbuße au Gebiet erlitten und die erste Stellung unter den europäischen Mächten behauptet, aber seine Allmacht war gebrochen, und auch im Innern begann eine litterarische Opposition gegen das bisherige Regierungssystem (Fenelon, 33 entbeut). Dagegen kamen die Gegner Frankreichs nach deut Kriege zu größerer Blüte. In England hatte sich durch beu Krieg bei dem Überwiegen des Handelsinteresses (Money interest) trotz des jährlichen Fehlbetrages im Staatshaushalt und des Anwachsens der (im Lande untergebrachten) Staatsschuld der nationale Wohlstand bedeutend gehoben; die Gründung der Bank von England 1694 sicherte dem Staate die leichte Aufnahme von Anleihen. Der Kaiser, durch den Karlowitzer Frieden der Nachbarschaft der Türken entledigt, konnte erst jetzt die Kräfte seines Reiches zur Entfaltung bringen. Von den übrigen Fürsten des Reiches war das Haus Braunschweig durch die Unterhaltung einer achtunggebietenden Truppenmacht (20,000 Mann), die Erwerbung der Kurwürde für Hannover (1692) und die Aussicht auf die Erbschaft der englischen Königskrone nach dem Tode von Jakobs Ii. zweiter Tochter Anna an Ansehn bedeutend gestiegen. Das sächsische Kurhaus erhielt nach dem Tode Johann Sobieskis 1697 gegen Annahme des Katholicismus durch die Wahl Augusts Ii. die politische Königskrone, eine mehr glänzende als nützliche Erwerbung. In Brandenburg förderte des Großen Kurfürsten Sohn Friedrich Iii. (1688—1701) durch die Berufung des Philosophen Leibntz und des Theologen Spetter, des Begründers des Pietistnus, durch die Stiftung der Universität Halle 1694, wo
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