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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 17

1912 - München : Oldenbourg
Karls V. Persönlichkeit und Ziele. Der Reichstag zu Worms. 17 ein Exemplar der päpstlichen Bulle nebst dem kanonischen (Kirchen-) Recht vor dem Elstertore zu Wittenberg den Flammen und bekundete damit öffentlich seine Lossagung von der römischen Kirche. Nun wurde der 1520 Kirchenbann über Luther und seine Anhänger ausgesprochen. 1 Der Fortgang der Reformation (bis 1544) und ihr Verhältnis zu Karl V. 1. Karls V. Persönlichkeit und Ziele. Karl V. (1519—1556), geboren (1500) zu Gent und seinem Wesen nach Niederländer, wurde beim Ableben Maximilians I. hauptsächlich deshalb zum Kaiser gewählt, weil er ein Habsburger und als Erbe der österreichisch-burguudischen Gebiete der mächtigste deutsche Reichsfürst war. Körperlich klein und schwächlich, aber von eiserner Willenskraft und unerschütterlichem Pflichtgefühl, entwickelte er sich frühzeitig zu einem Meister der Selbstbeherrschung und der diplomatischen Künste; am besten gefiel ihm das spanische Wesen mit seinem Stolze und seiner Gemessenheit. Da Karl auch Spanien mit dessen Nebenländern besaß (Zweit. Hauptt. S. 172), nahm er tatsächlich eine Weltstellung ein. Diese wollte er nach dem Wahlspruche „Plus!“ benutzen, um seine Macht im Reiche möglichst zu stärken, die mittelalterliche Kaiserherrlichkeit wieder aufzurichten und die Einheit der Kirche als deren Schirmherr zu verteidigen. Dabei geriet Karl mit den deutschen Fürsten, besonders den protestantischen, ferner mit Frankreich und den Türken in Zwiespalt. 2. Der Reichstag zu Worms. Der neugewählte Kaiser berief seinen ersten Reichstag auf deutschem Boden nach Worms. Hier übertrug 1521 er seinem jüngeren Bruder Ferdinand die Regierung der deutschhabsburgischen Erbländer (ohne die burgundisch-niederländischen) und ließ behufs Beilegung der kirchlichen Wirren in Deutschland Luther vor den Reichstag laden. Der Vorgeladene erschien unter Zusicherung freien Geleites, erklärte jedoch nur dann widerrufen zu können, wenn er „durch Zeugnis der Schrift oder aber durch offenbare Gründe überwunden" würde. Als er dann unbehelligt abgereist war und mehrere reformfreundliche Fürsten den Reichstag verlassen hatten, wurde durch das Wormser Edikt über Luther und seine Anhänger die Reichsacht verhängt. Indes war Luther bereits in Sicherheit. Verabredungsgemäß hatte ihn fein Landesherr Friedrich der Weise während der Heimreise überfallen und heimlich auf die Wartburg bringen lassen. Dort verlebte er als „Junker Jörg" fast ein Jahr und arbeitete eifrig an einer neuert1) Bibelübersetzung (vollendet 1534), die auf den Fortgang der Reformation sowie aus die Bildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache den größten Einfluß ausübte. — Doch sah 2) Deutsche Bibelübersetzungen gab es übrigens schon vorher, so in Straßburg, Nürnberg und anderwärts. Lorenz, Geschichte für Gymnasien Iii. 2
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