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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 42

1912 - München : Oldenbourg
42 Die Entwicklung der Gegenreformation in Deutschland rc. Elbfestung Magdeburg in seine Gewalt bringen, zumal die Stadt sich der Durchführung des Restitutionsediktes widersetzte. Gustav Adolf, der sich wegen der zweifelhaften Haltung der protestantischen Fürsten nicht allzu weit von seiner Operationsbasis und Rückzugslinie entfernen durfte, hatte den Oberst Dietrich v. Falkenberg gesandt mit dem Auftrag, die Verteidigung Magdeburgs zu leiten. Nach mehrmonatiger Belagerung wurde die Stadt von Tilly und seinem Reitergeneral Pappen heim erstürmt und ging in Flammen auf; Falkenberg und der größere Teil der Bevölkerung fielen im Kampfe. — Die Ursache des Brandes läßt sich nicht mehr aufklären; nur so viel ist sicher, daß Tilly ihn nicht veranlaßt hat. Wahrscheinlich ist der Brand die unbeabsichtigte Folge der von den Soldaten vorgenommenen Plünderung gewesen. Nach dem Falle Magdeburgs nötigte Gustav Adolf den Kurfürsten von Brandenburg zum Bündnis, während Tilly in Kursachsen einrückte und durch Drohungen den Wiederanschluß dieses Landes an die kaiserliche Politik zu erzwingen hoffte. Erbittert über das schroffe Vorgehen Tillys, trat nun auch der sächsische Kurfürst Johann Georg auf die Seite Schwedens und Gustav Adolf errang mit dem vereinigten schwedisch-sächsischen Heere einen glänzenden Sieg über die Kaiserlichen 1631 bei Breitenfeld (nordwestl. v. Leipzig). Tilly zog sich nach Süddeutschland ®ek zurück, um wenigstens Bayern zu decken. Der siegreiche Schwedenkönig überließ den Angriff auf die kaiserlichen Erblande seinem sächsischen Bundesgenossen, folgte dem geschlagenen Tilly und trug den Krieg in die Gebiete der Liga. So hatte sich die politische Lage plötzlich geändert. Ohne nennenswerten Widerstand zu finden, besetzten die Sachsen unter Arnim, einem ehemaligen Unterfeldherrn Wallensteins, Böhmen, während G u st a v Würzburg einnahm und in Mainz überwinterte. Auch die kurpfälzischen Gebiete kamen in schwedische Hände. Im nächsten Frühjahr marschierte dann der König über N ü r n b e r g, wo er mit Jubel empfangen 1632 wurde, an die Donau, um einen Angriff auf Bayern zu unternehmen. Zum Schutze des Landes hatte Tilly nahe der Mündung des Lech in die Donau eine feste Stellung genommen. Trotzdem erzwang Gustav durch April die blutige Schlacht bei Rain den Übergang über den Lech, sicherte sich durch die Besetzung von Augsburg für alle Fälle die Rückzugslinie nach Frankreich und wagte einen allerdings vergeblichen Sturm auf Ingolstadt, wo der bei Rain schwer verwundete Tilly kurz vorher 31. y, gestorben war. Inzwischen eilte Kurfürst Maximilian, dem letzten Rate Tillys folgend, mit seinem Heere nach Regensburg, um die Verteidigung dieser wichtigen Stadt zu leiten und die österreichischen Erbländer zu decken. So konnte Gustav ungehindert über Landshut südwärts vordringen i7. Mai und in München einziehen. Er legte der Stadt eine schwere Kriegssteuer von 300 000 Talern auf und entführte manches Wertvolle aus den
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