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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 133

1912 - München : Oldenbourg
Die Suspension des Königs. Der Nationalkonvent. 133 sagte, der Menge zum Opfer fiel. Nun beschloß die Nationalversammlung die Suspension des Königs. Ludwig wurde mit seiner Familie im Tempel 10. Aug. (einer alten Templerburg) unter Aufsicht gestellt; der Dauphin erhielt einen „Erzieher". Ein neuzuwählender Nationalkonvent sollte über das Schicksal des Königs und die „zukünftige Verfassung" (womit nur die Republik gemeint sein konnte) entscheiden. Bis zum Zusammentritt der neuen Versammlung teilte ein a b e r m a l i g e s Girondisten-Ministerium, dessen Seele jedoch D a n t 0 n als Justiz-minister war, die vollziehende Gewalt mit dem Pariser Gemeinderat; die Kerker füllten sich mit „Verdächtigen" (Aristokraten, eidweigernden Priestern usw.). — Nun zogen sich viele Gemäßigte von der Bewegung zurück: L a f a y e t t e, bisher an der Spitze der Nordarmee, wollte nach Holland fliehen, fiel aber in die Hände der Verbündeten und wurde als Kriegsgefangener (bis 1797) festgehalten; Talleyrand ging auf einige Zeit nach Amerika; S i e y e s blieb den politischen Vorgängen zunächst fern; B a i l l y hatte als Maire von Paris bereits einem Republikaner weichen müssen. Mittlerweile waren die Verbündeten bis in die Champagne vorgerückt. Diese Tatsache bzw. die Nachricht von der Einnahme Verduns lieferte den Vorwand zu 1792 neuen Greueltaten. 2- Sept. Um sich „gegen den inneren Feind zu schützen, bevor man dem äußeren entgegentrete", veranstaltete Danton die entsetzlichen September-morde: an die 3000 „Verdächtige" wurden in Paris hingeschlachtet. Das 2.—7. Sept. Pariser Beispiel fand in den Provinzen blutige Nachahmung. Damit wollte man vor allem die „Royalisten" einschüchtern und von der Teilnahme an den bevorstehenden Konventswahlen abschrecken. Dies gelang. c) Der Nationalkonvent (September 1792—Oktober 1795). 1. Die Beseitigung der Monarchie. In dem neugewählten Nationalkonvent fehlten die Anhänger der Monarchie vollständig; die ganze Versammlung bestand aus Republikanern. Anfangs besaßen die Girondisten, die auf der rechten Seite des Hauses saßen, die Mehrheit; sie wünschten einen bürgerlich-republikanischen Bundes st aat mit möglichster Selbständigkeit der einzelnen Departements und im Innern die staats-rechtliche und gesellschaftliche Gleichheit aller Bürger, wobei sich jedoch. jede Einzelpersönlichkeit auf wirtschaftlichem Gebiete sollte frei betätigen dürfen. Das hätte die Herrschaft des dritten Standes bedeutet. Die auf der linken, etwas erhöhten Seite — daher die Bezeichnungen „Berg, Bergpartei" — sitzenden Jakobiner erstrebten einen streng zentralisierten (ganz von Paris abhängigen) kommunistischen^) E i n - *) Die Hauptforderungen des Kommunismus sind u. a.: Recht aller Bürger auf Arbeit, möglichst gleiche Bewertung der Arbeit, Errichtung von Nationalwerkstätten, Einziehung des Privatvermögens (Expropriierung der Besitzenden), möglichste Beseitigung jeder individuellen Tätigkeit, staatliche Festsetzung der Preise rc. rc.
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