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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 138

1912 - München : Oldenbourg
138 Die Entwicklung der Französischen Revolution ac. 1795 unterstützten Royalistenaufstand, der aber auf Befehl des Konvents durch den 5. Okt. General Napoleon Bonaparte niedergeschlagen wurde. Damit konnte die Ordnung als wiederhergestellt gelten. Die Direktorialverfassung trat in Kraft und der Konvent löste sich auf. Napoleon Bonaparte, wahrscheinlich am 7. Januar 1768 zu Ajaccio auf Korsika geboren, war der Sohn eines dortigen Advokaten. Als ihn seine Eltern 1779 an die Kriegsschule zu Brieune (in der Champagne, a. d. Aube) bringen wollten, hätte er das zehnte Lebensjahr nicht überschritten haben sollen. Deshalb vertauschte man seine Geburtsangaben mit denen seines nächsten Bruders Joseph (geb. 15. August 1769). 1785 trat er als Artillerieoffizier in die Armee ein. Ohnehin ein eifriger Freund der Revolution, lenkte Napoleon vor Toulon (S. 136) durch seine geschickten Anordnungen die Aufmerksamkeit der Machthaber auf sich und wurde General. Der Sturz Robespierres machte Napoleon vorübergehend stellenlos, bis ihn Barras dem Konvent zur Niederwerfung des Royalistenaufstandes empfahl. Zum Lohn für den Sieg vom 5. Oktober erhielt der junge General den Oberbefehl über die französische Armee in Italien und vermählte sich kurz vor seiner Abreise zum Heere mit Josephine, der Witwe des hingerichteten Generals Beauharnais. — Napoleon zählt unter die bedeutendsten Feldherrn der Geschichte; auch als Staatsmann übertraf er die meisten seiner Zeitgenossen. Aber er wußte seinen glühenden Ehrgeiz und seine leidenschaftliche Ruhm- und Herrschsucht nicht zur rechten Zeit zu mäßigen. So überstiegen die von ihm in Angriff genommenen Unternehmungen schließlich feine Kraft und auf die glänzende Erhebung folgte ein tiefer Fall. Frankreichs auswärtige Beziehungen von 1792—1802 im Zusammenhang mit den inneren Vorgängen. Überblick. Die Entwicklung der französischen Revolution wurde allenthalben in Europa, besonders bei den Regierenden und Gebildeten, mit der größten Spannung verfolgt. Sollte doch hier zum ersten Male in einem europäischen Staate der Versuch gemacht werden, die Aufklärungsideen in ihrem vollen1) Umfang zu verwirklichen; namentlich der gebildete Mittelstand strebte ja allgemein nach Anteil an der Staatsleitung, der ihm — abgesehen von England — bisher vorenthalten blieb. Deshalb betrachtete man fast überall, nicht zuletzt auch in Deutschland, die französische Umwälzung, solange sie sich in vernünftigen Grenzen hielt, als das „Morgenrot einer besseren Zeit". Die Worte Goethes (Hermann und Dorothea, 6. Ges.) „Denn wer leugnet es wohl, daß hoch sich das Herz ihm erhoben, Ihm die freiere Brust mit reineren Pulsen geschlagen, Als sich der erste Glanz der neuen Sonne heranhob, Als man hörte vom Rechte der Menschen, das allen gemein sei, Von der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit!" klangen dem deutschen Bürgertum in der Seele wieder und entsprachen der Begeisterung, mit der ein Klopstock, ein Schiller, ein Pestalozzi u. a. x) Der aufgeklärte Absolutismus hatte nur einen Teil dieser Ideen verwirklicht.
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