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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 194

1912 - München : Oldenbourg
194 Die Kämpfe zwischen den konstitutionellen und nationalen Bestrebungen rc. verlor Spanien Kuba, Puertoriko und die Philippinen an die Amerikaner. Die 1899 Karolinen und Marianen verkaufte es an das Deutsche Reich. In Portugal folgte auf Johann Vi. dessen Enkelin Maria (1826—1853), 1838 die dem Lande eine der spanischen ähnliche Verfassung gewährte. Auf Maria, die mit einem Prinzen von Sachsen-Koburg vermählt war, folgten ihre Söhne Peter (1853—1861) und Ludwig (1861—1889), dann des letzteren Sohn Karl (1889—1908); dieser fiel nebst dem Kronprinzen einer Verschwörung zum Opfer, so daß die Krone an den zweiten Sohn Manuel gelangte, 1910 der sie jedoch durch eine Revolution verlor; seitdem ist Portugal eine Republik. Die spanisch-amerikanischen Staaten (Mexiko, Zentralamerika, Kolumbia, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivia, Chile, Argentinien rc. rc.) haben sich ihre Selbständigkeit bis heute bewahrt, geraten aber mehr und mehr unter den politischen und wirtschaftlichen Einfluß der Nordamerikanischen Union. — In 1824 Brasilien folgte auf Peter I. (—1831), der dem Lande eine Verfassung 1889 gab, dessen Sohn Peter Ii., der jedoch durch eine Revolution vertrieben wurde; seitdem ist Brasilien ebenfalls eine Republik. 3. Die Befreiung Griechenlands. Auch auf der Balkanhalbinsel machten sich nationale Bewegungen bemerkbar. So errangen die S e r b e n *) seit 1817 unter dem Fürsten Muofch Obrenowitfch eine wenigstens teilweise Unabhängigkeit von der türkischen Herrschaft. Das serbische Beispiel reizte dann die Griechen zur Nachahmung, die sich im Vertrauen auf den in Europa damals herrschenden Philhellenismus erhoben und in einem achtjährigen Freiheitskampf (1821—1828) tatsächlich ihre volle Selbständigkeit erlangten. Den Aufstand, der durch geheime Gesellschaften (H e t ä r i e n) vorbe- 1821 reitet worden war, eröffnete der Fürst Alexander ^)pfilanti in der Moldau, wo der Sitte nach vornehme Griechen unter der Oberhoheit des Sultans die Statthalterschaft führten. Da aber die erwartete russische Hilfe ausblieb, unterlag Npsilanti, mußte nach Ungarn flüchten und wurde dort mehrere Jahre auf der Festung Munkacs gefangen gehalten. Fast gleichzeitig hatten sich auch die Griechen auf der Halbinsel Morea, in Rumelien und Thessalien erhoben. Die grausame Rache der Türken, die den Patriarchen von Konstantinopel und mehrere 1822 Bischöfe an den Türen ihrer Kirchen aufknüpften, ließ dann die Empörung allgemein werden und sicherte den Griechen die Teilnahme der philhellenischen Kreise Europas. Trotzdem blieben die Türken noch jahrelang im Vorteil, da Metternich, der Leiter der Hl. Allianz, in der Erhebung eine Rebellion gegen den legitimen Herrn sah und von einer Unterstützung der griechischen Sache nichts 1826 wissen wollte. So fiel die tapfer verteidigte Seefestung M i f s o l u n g h i und Morea wurde durch türkisch-ägyptische Truppen entsetzlich verwüstet. Endlich siegte die allgemeine Entrüstung der öffentlichen Meinung doch über Metternichs Einfluß und die Großmächte Rußland, England und Frankreich entschlossen sich „Ruhe zu schaffen". Durch die Seeschlacht auf der Reede von 1827 Navarin (bei dem alten Pylos) wurde die türkisch-ägyptische Flotte vernichtet, !) Ein Teil der Serben (in Montenegro) hat sich die Unabhängigkeit von jeher bewahrt, ein anderer gehört zu Ungarn.
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