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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 221

1912 - München : Oldenbourg
Deutschland und Österreich von 1867—1870. 221 lichen Krieg mit Frankreich noch nicht für gekommen, weil die süddeutschen Staaten erst anfingen, ihre Heeresverhältnisse nach preußischem Muster umzubilden. So konnte eine Londoner Konferenz der europäischen Großmächte die Frage gütlich 1867 beilegen: Frankreich verzichtete auf die Erwerbung, Preußen auf das Besatzungs- ®*ai recht; die Festungswerke Luxemburgs wurden geschleift. Das Land blieb als „neutral" bei der Krone Holland (bis 1890; vgl. S. 196). Wiederum wie schon früher (S. 197) geschah ein weiterer Schritt zur Einigung des Gesamtvaterlandes zunächst auf wirtschaftlichem Gebiete. Da durch die Errichtung des Norddeutschen Bundes die Zollgesetzgebung dem Bundesrat und Reichstag übertragen worden war, schickten die süddeutschen Staaten auf Bismarcks Antrag Vertreter bzw. Abgeordnete zu einem Zollbundesrat und einem Zollparlament nach Berlin. 1867 Hier war man allseitig bestrebt, den Worten der Thronrede gemäß „in den 3uit Vordergrund zu stellen, was uns eint, und zurücktreten zu lassen, was uns trennen könnte". So griff die Überzeugung, „das Zollparlament müsse zum Vollparlament werden", immer weiter um sich. — Eine der ersten Schöpfungen des Deutschen Zollparlamentes war ein Handelsvertrag mit Österreich, durch den wieder 1868 engere Beziehungen Gesamtdeutschlands zur Donaumonarchie, wenn auch vor-- M-i läufig nur wirtschaftlicher Natur, angeknüpft wurden. 2. Die Verhältnisse in Österreich. In Österreich mußten seit seinem Ausscheiden aus Deutschland die nichtdeutschen Volksbestandteile einen stärkeren Einfluß gewinnen. Deshalb hielt man es für notwendig, wenigstens mit Ungarn zu einem festen Abkommen zu gelangen und dadurch das Gesamtreich innerlich zu kräftigen. Zu dem Zweck vereinbarte der österreichische Minister B e u st mit dem ungarischen Staatsmann D e a k <spr. Dääk) den sog. Ausgleich mit Ungarn. Das Reich wurde in eine 1866/67 westliche und östliche Hälfte gespalten und zwar in ein deutsch - sla -Fisches Ländergebiet diesseits der Leitha und ein ungarisches Königreich jenseits der Leitha. Ungarn bekam ein selbständiges Ministerium (zunächst unter Andrassy) und Kaiser Franz Joseph ließ sich feierlich als König von Ungarn krönen. Gemeinsam sind den beiden Reichshälften außer der Person des Monarchen die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, das Heer- und das Zollwesen, getrennt vor allem Gesetzgebung und Verwaltung, ferner die parlamentarischen Körperschaften. Abordnungen der letzteren treten alljährlich als Delegationen zusammen, beraten die gemeinschaftlichen Angelegenheiten und bestimmen den Beitrag Ungarns zu den gemeinsamen Staatsausgaben. Der Deutsch-Französische Krieg (1870/71) und seine Folgen, a) Vorgeschichte. Die ohnehin gereizte Stimmung der Franzosen gegen Preußen verschärfte sich, als Versuche Napoleons Belgien zu gewinnen fehlschlugen: Napoleon 1869 hatte sich der Berliner Regierung gegenüber bereit erklärt, die Einbeziehung Süddeutschlands in den Norddeutschen Bund dulden zu wollen, wenn Preußen
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