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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. I

1912 - München : Oldenbourg
Anhang. Kulturgeschichtliche Grundbegriffe. I. Kultur und Kulturvölker. Das Wort Geschichte ist abgeleitet von „geschehen". Also wäre Geschichte alles, was geschieht. Da aber die Summe dessen, was geschieht, unermeßlich groß, auch nicht alles, was sich ereignet, gleich bedeutend ist, faßt man den Begriff „Geschichte" enger und versteht darunter nur solche Ereignisse, welche wichtig genug sind, im Gedächtnis der Menschheit festgehalten und der Nachwelt über* liefert zu werden. Derartige Ereignisse sind uns in der Regel nur von sog. Kulturvölkern überliefert. Unter Kulturvölkern versteht man solche Völker die zur Kultur, d. H. zur fortschreitenden Ausbildung und Entwicklung der Menschheit wesentlich beitragen. Im allgemeinen unterscheidet man: . und Fischervölker; sie leben von den Erträgnissen der Jagd und des Fischfangs. Das Fleisch der Tiere dient ihnen zur Nahrung, das Fell zur Kleidung. Feste Wohnsitze sind in der Regel unmöglich; denn wenn eine bestimmte Gegend ausgebeutet ist, muß eine andere aufgesucht werden. Eine gewisse Kunstfertigkeit, also Ausbildung, zeigt sich in der Herstellung der Jaad-gerate; von gezähmten Tieren kommt anfangs nur der zur Jagd oder auch als Zugtier verwendbare Hund in Bettacht. 2. Nomaden- oder Hirtenvölker; sie haben bereits die wichtigsten Tiere gezähmt (Rind Pferd, Kamel ic.), haben sie demnach zur Verfügung und sind mcht mehr auf das Jagdglück und Fangergebnis angewiesen. Fleisch und Milch der Tiere dienen zur Nahmng, das Fell oder die Wolle in irgend einer Verarbeitung zur Kleidung. Jagd und Fischsang sind nicht mehr Hauptbeschäftigung, sondern nur Nebenbeschäftigung. Waffen und Hund benutzt man vor allem zur Verteidigung gegen feindliche Menschen und Tiere. Feste Wohnsitze sind noch immer nicht möglich; denn wenn der Pslanzenwuchs einer Gegend abae-tdeioet ist, muß wieder eine andere aufgesucht werden. Solche Völker gibt es heu zutage nur noch wenige, z. B. einzelne Jndianerstämme in Nord- und Südamerika, die Urbevölkerung Australiens, Zentral- und Südafrikas, die Nopmden-ftamme Jnnerasiens u. dgl. 1 Die erste Voraussetzung für höhere Kultur ist die Seßhaftigkeit Sefaaft kartn ein Volk nur dann werden, wenn es durch irgend ein Interesse an einem bestimmten Boden oder Platze festgehalten wird. Dieses Interesse zeigen lediglich i. ackerbautreibende Volker. Sobald diese die Saat der Erbe anvertraut r °n Ort bleiben, um ernten zu können, wenigstens 9 * Ian9cre Zeit. Dadurch werden sie veranlaßt, ihren Wohnsitz be- Soren), Lehrbuch. 1
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