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1. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1892 - München [u.a.] : Franz
Die deutschen Karolinger. — Konrad I. und das Stammesherzogtum. 43 Regensburg, das seine Residenz gewesen. Die Großen erkannten den erst sechsjährigen Sohn Arnulfs, Ludwig das Kind (899—911), Ludwig das als König an. Für ihn übernahm die vormnndschaftliche Regierung 8g^n der Erzbischof Hatto von Mainz, ein Mann, der mit Strenge der allgemein einreißenden Verwirrung zu steuern suchte. Nach dem Tode des kraftvollen Arnulf brachen nämlich die Magyaren, das dritte Volk mongolischer Herkunft, das feit der Völkerwanderung in den Theißebenen eine neue Heimat fand, über die Grenze ein und plünderten und verwüsteten Deutschland auf schreckliche Weise. Da von der Reichsregiernng gegen sie kein nachhaltiger Schutz zu erwarten war. wählte sich wieder jeder deutsche Stamm den kriegstüchtigsten Großen ans seiner Mitte zum Herzog, der zunächst die Abwehr der Ungarn zu leiten hatte, dann aber auch alle Regierungsgewalt in seine Hand bekam. So lebte in Deutschland das von Karl dem Großen beseitigte Volksherzogtum wieder auf und sorgte an Stelle des machtlos gewordenen Königtums für die Verteidigung der einzelnen Stammesgebiete, aus denen das Reich bestand. Am meisten hatte unter den Ungareinfällen seiner Lage nach Bayern zu leiden. Hier übernahm die Verteidigung des Landes der tüchtige Markgraf Liutpold der Schire, der jedoch in einer Schlacht (907) mit dem größten Teil des bayerischen Heerbannes gegen die Ungarn fiel, worauf diese die bayerische Ostmark vernichteten. An seine Stelle trat fein umsichtiger und thatkräftiger Sohn Arnulf. Ein Reichsheer, das sich um Ludwig das Kiud sammelte, wurde von deu Ungarn 910 am Lech besiegt. Der junge König flüchtete dem Rhein zu und starb schon im nächsten Jahre kinderlos. Mit ihm erlosch die deutsche Linie der Karolinger. Konrad I. 911—918 und das Stammesherzogtum. Nach dem Tode Ludwigs des Kindes traten die Großen (in Forchheim) zu einer Wahl zusammen und riefen, da der damalige Herzog von Franken, Konrad, mütterlicherseits mit den Karolingern verwandt war, diesen zum König aus. Konrad I., der 911—918 regierte, strebte darnach. das Königtum wieder zur einzigen Macht im Reich zu machen, die neuaufgckommeneii Herzogsgewalten also zu beseitigen. Da hiezu seine Macht jedoch nicht ausreichte, stürzte er sich in aussichtslose innere Kämpfe, während von außen her die alten Feinde, Ungarn, Slaven und Normannen, das Reich angriffen, und bewirkte das Gegenteil von dem, was er bezweckte: die königliche Gewalt verlor an Einfluß und Beliebtheit, während die herzogliche sich überall so sehr befestigte, daß bei Kourads Tod die völlige Auslösung des Reiches in fünf kleine Stammesreiche zu befürchten war. Diese Herzogtümer, die sich seit Ludwig dem Kind gebildet hatten, waren:
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