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1. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1892 - München [u.a.] : Franz
60 Das Lehenswesen und der zweite Zug Konrads Ü. nach Italien. land hatte für das letztere nur den Wert, daß die beutfch redenden Teile des burgunbifchen Königreichs (vom Vieler bis zum Vierwalbstätter See) in unmittelbare Verbindung mit Deutfchlanb kamen, wodurch ihre deutsche Nationalität erhalten blieb. Der größere romanische Teil des Königreichs bröckelte sich im Laufe des Mittelalters allmählich ab und fiel an Frankreich. *Aas Lehenswesen; der zweite Jng Konrads Ii. nach Slatien. Zehn Jahre nach seiner Kaiserkrönung war Konrab Ii. abermals in Italien. Die Veranlassung zu biesem Zug war die tiefgehende Unzufriedenheit der kleinen Lehensträger gegen die großen Vasallen des Reiches. Das Lehens- Das Lehenswefen ist aus dem altgermanifchen Gefolgswefen wesen. hervorgegangen, das bis in die Völkerwanderung hinein bestand. Wenn ein germanisches Volk sich in Teilen des römischen Reichs niederließ, so würde in der Regel ein Drittel des Grunbes und Bobens von den Eingeborenen an die Einwanberer abgetreten und unter die letzteren verteilt. Was jeber Freie hiebei angewiesen erhielt, war sein Allob ober Eigengut. Den größten Besitz und besten Anteil erhielt der König, dem ohnebies alles zufiel, was bisher Staats-^ ober Kaisergut gewesen. Die Könige biefer neu entftanbenen germanischen Reiche verliehen Teile ihres ausgebauten und weit zerstreuten Besitzes tierbienten Männern ihres Gefolges, boch so, daß dem König das Eigentumsrecht blieb, seinem „Manne" aber die Nutznießung des betr. Gebietes überlassen war. Ein solches „geliehenes" Gebiet hieß Lehen ober Feuburn, Feubalgut. Der dasselbe Verleihenbe ist der Lehensherr, der Empfangende der Lehensmann ober Vasall. Indem die Großen des Reiches bald das Beispiel des Königs nachahmten und auch ihrerseits Lehen vergaben, bildete sich neben den großen Sehenstrtigern allmählich ein Stand kleiner Vasallen heraus, die man in Italien Valvassoren nannte. Was sich so in den auf römischem Reichsboben gegründeten germanischen Reichen, besonbers im fränkischen und langobarbifcheu, entwickelte, würde auch nach Deutfchlanb übertragen, je mehr die Herrschaft der Frankenkönige sich über biefes Laub ausbreitete. Allobe ober Eigengüter waren hier, wo es eine starke Klasse gemein-freier Männer gab, ohnebies viele vorhanben; Königsgut entstaub mit Einführung und Befestigung des fränkischen Königtums und vermehrte sich gelegentlich durch den Sturz eines Stammesfürstentums, wo ein solches bestaub. Die von Karl b. Gr. ganz abgeschaffte, unter Ludwig dem Kind aber wieder erstandene herzogliche Gewalt
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