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1. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1892 - München [u.a.] : Franz
Das Lehenswesen und der zweite Zug Konrads Ii. nach Italien. 61 wurde mit der zunehmenden Ausbildung des Feudalwesens schließlich unter Otto d. Gr. zu einem lehenbaren Reichsamt, das Stammesgebiet eines Herzogtums zu einem Reichslehen, das der König zu vergeben hatte. Die Lehen waren, wie ihr Name schon andeutet, ursprünglich nicht oererbbar, sondern zunächst nur einem Manne unter Voraussetzung treuen Dienstes zur Nutznießung überlassen. Bald aber erwachte in dem Stande der Lehensleute der Wunsch uach Erblichkeit der Lehen. Zur Zeit Kaiser Konrads Ii. herrschte unter den Valvassoren Lehensgesetz der Lombardei eine arge Mißstimmung gegen ihre Lehensherren. '^1037 Es war schon zum offenen Krieg zwischen ihnen und dem Erzbischof Aribert von Mailand gekommen, und laut oerlangten die Valvassoren nach einem geschriebenen Gesetze, das ihre Rechte schütze, als Konrad zum zweitenmal nach Italien zog, um Frieden zu stiften. Er nahm sich der Sache der Valvassoren an, da Aribert von Mailand sich dem Spruche des Kaisers nicht fügen wollte, und erließ 1237 ein wichtiges Lehensgesetz für Italien, wodurch den Valvassoren Erblichkeit ihrer Lehen im Mannesstamm, Gerichte aus ihresgleichen und Berufung von diesen au den Kaiser gewährt wurden. Dafür stellten sie sich aus die Seite Konrads, als er gegen Aribert das Schwert zog- Ehe det Kampf mit )lribert noch zu Ende war, riefen Normannen in den Kaifer die Verhältnisse Unteritaliens dahin ab. Dort hatten Unteritalien, die schwer heimgesuchten Eingeborenen (schon 1016) im Kampfe gegen die Araber und Griechen französische Normannen zu Hilfe gerufen, die das schöne Land auf ihren Pilgerfahrten zum heiligen Grab kennen gelernt hatten. Seitdein strömten immer mehr dieser abenteuerlustigen Ritter dahin, und 1030 hatte eiuer ihrer Führer (Rai-nuls) das erste Gebiet daselbst zwischen Neapel und Capua erworben und darauf die Burg Averfa gegründet. Ihn belehnte Kaifer Konrad Ii. nachträglich mit diesem Territorium als Grafschaft Averfa (1038). Als der Kampf gegen Aribert sich in die Länge zog und das südliche Klima Seuchen in seinem Heere hervorrief, kehrte Konrad Ii. nach Deutschland zurück. Ehe er jedoch zum Entscheidungskampf ziehen konnte, starb er zu Utrecht 1039; er wurde im Speierer Dom beigesetzt. Aribert kam nach Deutschland und erhielt von dem neuen Träger der Krone Frieden und Begnadigung. Heinrich Iii. 1039—1056. scheint Konrads letztes Ziel gewesen zu sein, Deutschland in eine vollständige Erbmonarchie zu verwandeln; wenigstens arbeitete er planmäßig aus eine Stärkung der königlichen Macht dadurch hin,
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