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1. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1892 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iv. — Vormundschastliche Regierung. 65 Heinrich Iv. 1056—1106 Pormundschaflkiäie Legierung 1056—1065. Heinrich Iv. folgte seinem Vater als sechsjähriges Kind. Es war deshalb eine vormundschastliche Regierung nötig, welche die Kaiserin-Witwe Agnes übernahm. Weichen Gemütes und mehr zu frommer Entsagung als zu gebieterischer Festigkeit neigend, suchte sie für sich und ihren Sohn treue Stützen zu gewinnen, indem sie die erledigten süddeutschen Herzogtümer vergab. Aber hiebei bewies sie keinen Scharfblick; denn Rudolf von Rheinfelden, den sie zum Herzog von Schwaben erhob, und Otto von Nordheim, ein sächsischer Großer, dem sie das Herzogtum Bayern verlieh, wurden in der Folge gerade die gefährlichsten Gegner ihres Sohnes in Deutschland. — Bei der Schwäche der Kaiserin beschloß der Erzbischof Anno von Köln, das Regiment an sich zu bringen. Er verband sich zu diesem Zwecke mit dem eben zum Bayernherzog erhobenen Otto von Nordheim. Als die Kaiserin mit ihrem Sohne (1062) in der Pfalz zu Kaiserswert (nördlich von Köln) verweilte, kamen die Verschworenen dahin, wurden ehrenvoll ausgenommen und zur Tafel gezogen. Nach dem Mahle lud der Erzbischof den jungen König zur Besichtigung seines Schiffes ein und entführte denselben nach Köln. Agnes zog sich, der weltlichen Händel müde, bald darauf in ein Kloster zurück; sie starb später in Rom. Anno traf, um die übrigen Bischöfe nicht gegen sich auszubringen, die Bestimmung, daß immer derjenige Bischof, in dessen Gebiet der junge König sei, die vormundschastliche Regierung zu führen und für Heinrichs Erziehung zu forgen habe. Zunächst aber blieb dieser in der Obhut Annos, neben dem sich jedoch bald Adalbert von Bremen Teilnahme an der Regierung verschaffte. Beide Erzbischöfe waren verschieden geartete Männer. Anno, eine nüchterne und ernste Natur, erzog den Knaben mit Strenge und strebte im Einverständnis mit seinen Gesinnungsgenossen unter den Fürsten darnach, daß sich in der Denkart des jungen Heinrich keine zu hohe Auffassung der kömglichen Gewalt bilde. Adalbert arbeitete darauf hin, sein Erzbistum zu einem Patriarchat für den ganzen Norden Europas zu erheben, und war bestrebt, noch ehe dies verwirklicht war, die Bedeutung seiner Kirche wie _ seines Stifts durch Entfaltung eines blendenden Prunkes zu zeigen. In seiner Prachtliebe überhaupt sehr zum Weltlichen neigend, war Adalbert ein entschiedener Anhänger jenes Kaisertums, das unbedingt über den Gewalten der Fürsten stand. In demselben Maße, in dem sich Heinrich von dem strengen Anno abgestoßen fühlte, zog es ihn zu dem geschmeidigen Adalbert, der seinerseits die Zuneigung des jungen Königs mit zu weit gehender 5 Kaiserswert 1062. 'Stixito von Köln. Adalbert von Bremen. J
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