Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 106

1892 - München [u.a.] : Franz
Ludwig der Bayer und Friedrich der "Schöne. Die Anfänge der Schweiz. Schlacht am Morgarten 1315. Schlacht bei Ampfing und Mühldorf 1322. Ludwigs des Strengen Sohn Ludwig der Bayer wurde von der Mehrzahl der Kurfürsten 1314 zu Frankfurt a/M. gewählt, während eine Minderheit Friedrich den Schönen als Gegenkönig aufstellte. Dadurch wurdeu Friedrich und Ludwig, obwohl Jugendfreunde und Vettern, erbitterte Gegner; ganz Deutschland spaltete sich in zwei Parteien. In diesem Thronstreite war das Haus Habsburg dem wittelsbachischen an Macht zunächst überlegen. Aber es schwächte sich selbst, indem es zu gleicher Zeit zwei Ziele verfolgte, die Kaiserkrone und die Herrschaft über die Uferlandschaften des Vierwaldstätter Sees. Dort bestanden von alters her freie Bauerngemeinden, die den Kaiser allein als Herrn über sich erkannten. Als Stellvertreter für denselben walteten die Grafen von Habsburg. Dieses Amt kaiserlicher Vögte suchten die Habsburger in eine landesherrliche Stellung umzuwandeln, ein Streben, das für die Waldstätte erst gefährlich wurde, seit das Haus Habsburg auf den Thron gelangte. Deshalb hatten die Leute von Uri, Schwyz und Niedwalden gleich nach dem Tode Rudolfs I. einen ewigen Bund zur Aufrechterhaltung ihrer Reichsfreiheit geschlossen, woher sie auch die Eidgenossen heißen. Längere Zeit bemühten sich die Habsburger, die Waldleute in friedlicher Weise an die Auffassung zu gewöhnen, das Hans Habsbnrg besitze eine landesfürstliche Stellung am Vierwaldstätter See. Als dies nicht gelang, griffen sie zur offenen Gewalt. Den ersten derartigen Versuch machte Friedrichs des Schönen Brnder Leopold. Er führte 1315 ein glänzendes Ritterheer aus Schwaben und Elsaß gegen Schwyz und zog unvorsichtig in den Engpaß zwisckien dem Egerisee und dem Berge Morgarten, wo er eine vollständige Niederlage erlitt. Jetzt erkannte auch König Ludwig die Reichsfreiheit der Wald-stätte an. Unterdessen wurde der Thronkrieg mit großer Erbitterung von beiden Seiten fortgeführt. Endlich 1322 kam es zur Schlacht zwischen Ampfing und Mühldorf; Friedrich, der die Ankunft seines Bruders aus den vorderösterreichischen Landen nicht abwartete, wurde besiegt und gefangen genommen. Ludwig brachte ihn nach der Burg Trausnitz a/Nab. Aber der Krieg war damit nicht zu Ende; denn Leopold kämpfte weiter. Da erschien Ludwig eines Tags bei seinem Gefangenen und schenkte ihm die Freiheit gegen den Verzicht auf die Krone und das Versprechen, Leopold znm Frieden zu bewegen. Gelänge ihm das letztere nicht, so sollte Friedrich in die Gefangenschaft zurückkehren. Und in der That: Leopold, der mehr für die Größe seines Hauses als für die Person seines Bruders kämpfte, war nicht zur Nachgiebigkeit zu bringen. Da stellte sich Friedrich freiwillig wieder znr Haft, aber Ludwig söhnte sich völlig mit ihm aus und entwaffnete auch Leopold dadurch, daß er dessen Brnder zum Mitregenten annahm 1325.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer