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1. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1892 - München [u.a.] : Franz
110 Karl Iv. — Wenzel. Interregnum erfahren hatte, grundsätzlich äußerst selten ein. Immerhin gewann er 1355 in Rom die Kaiserkrone. Nach Deutschland zurückgekehrt, erließ er 1356 auf einem Reichstage zu Metz das Reichsgrundgesetz, das nach seiner Siegelkapsel die goldene Bulle genannt wird. Dadurch wurde die deutsche Königswahl endgültig und gesetzlich geregelt. Das Recht zu wählen erhielten nur die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von Sachsen-Witten-berg und der König von Böhmen. Ihre Länder sollten unteilbar und, soweit sie weltlich waren, nach dem Recht der Erstgeburt erblich seiu. Als Wahlort war Frankfurt, als Kröuungsort Aachen bestimmt. Das Ausschreiben und die Leitung der Wahl hatte der Erzbischof von Mainz zu besorgen, in der Zwischenzeit vom Tode eines Königs bis zur Wahl der Pfalzgraf im Süden, Sachsen im Norden des Reiches das Vikariat zu führen. Durch diese letzte Bestimmung war der Anspruch der Päpste Rückverlegung ans die Reichsverwesung bei einem Interregnum beseitigt. Um auch des päpstlichen das mit dem mittelalterlichen Reich so eng verflochtene Papsttum Sitzes nach aus der Abhängigkeit, in die es Frankreich gegenüber geraten war, zu befreien, pflog Karl Iv. lange Unterhandlungen. Endlich 1376 verlegte Gregor Xi. die Residenz des Papstes wieder dauernd nach Rom. Den französischen König beschwichtigte Karl Iv. dadurch, daß er dessen Kronprinzen das Reichsvikariat in der Dauphins übertrug. Nachdem Karl Iv. noch die Kurfürsten bewogen hatte, seinen Sohn Wenzel zum römischen König zu wühlen, starb er zu Prag und wurde daselbst beigesetzt. Wenzel 1378—1400. Wenzel war zu Anfang seiner Regierung beim niederen Volk und bei der Bürgerschaft der Städte ziemlich beliebt, da er in seinen ersten Jahren streng auf Wahrung des Landfriedens in Böhmen sah. Auch im übrigen Deutschland versuchte er Ordnung zu stiften. Allein hier war die königliche Gewalt durch das Anwachsen der fürstlichen schon so lahm gelegt und das Reich so sehr in eine Unzahl von Territorien zersplittert, daß Wenzels Versuche, auch hier einen Landfrieden zustande zu bringen, bald scheiterten. Es waren nämlich noch in den letzten Zeiten Karls Iv. zunächst in Schwaben Kämpfe ansgebrochen, die am deutlichsten die allgemeine Zerrüttung der Reichsverhältnisse zeigten. Seitdem die Krone zu schwach geworden war, um die ihr unterstellten Gewalten im Reich noch niederhalten zu können, gerieten diese in dein Bestreben, sich v
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