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1. Geschichte der Neuzeit - S. 27

1892 - München [u.a.] : Franz
Karls V. Abdankung. — Ferdinand I. 27 nehmender Hang zu Schwermut zur Ausführung eines Gedankens, mit dem er sich schon länger getragen: er dankte 1556 ab. Die Kaiserwürde giug dadurch auf seinen Brnder Ferdinand über, der schon Ferdmand 1. 1531 zum römischen König gewühlt worden war, zehn Jahre vorher die süddeutschen Besitzungen seines Hause und dazu 1526 noch das Königreich Böhmen und einen Teil Ungarns durch Wahl der dortigeu Stände erhalten hatte. Die spanische Krone, zu der die ausgedehnten amerikanischen Besitzungen, das Königreich Neapel mit Sizilien und die Insel Sardinien gehörten, übertrug Karl seinem Sohne Philipp Ii.. dem er schon früher Mailand ge- ' geben und jetzt auch noch den burgnndischen Landfriedenskreis (die Franche-Comts und die Niederlande) unter Borbehalt der Neichs-angehörigkeit verlieh. Damit war die völlige Trennung der Niederlande von Deutschland angebahnt. Karl V. zog sich nach seiner Karl V. -s-1558. Abdankung in das spanische Kloster San Just zurück, wo er noch bis 1558 als Privatmann lebte. Ferdinand I. 1556—1564 Kaiser Ferdinand I. hatte sich, obwohl in Spanien geboren und erzogen, mit dem Charakter und den Verhältnissen der deutschen Nation während der Regierung seines Bruders vertraut gemacht, da er zu Anfang und zu Ende derselben als dessen Stellvertreter thätig gewesen und schon 1521 m die Reihe der deutscheu Territorial-herreu eingetreten war. Obwohl Katholik, war er der Überzeugung, daß die Kirche einer Reform bedürfe, und befürwortete gleich feinem Schwiegersohn, dem Herzog Albrecht Ar. vou Bayern, beim Konzil von Trient die Gestattung des Laienkelches und der Priesterehe. Die Ablehnung dieser Anträge und die zögerude Anerkennung seiner Kaiserwahl seitens des Papstes mögen dazu beigetragen haben, daß Ferdinand die Reformation in Deutschland gewähren ließ, so daß die Zahl ihrer Anhänger auch in seinen Erblanden wie in Ungarn wuchs. Indes nahm er auch den Jesuitenorden in seine Staaten auf, welcher 1552 ein Kollegium in Wien errichtete. Bereits vorher waren die Jesuiten von dem Herzog Wilhelm Iv. von Bayern in dieses Land berufen worden, wo ihnen bald das ganze Unterrichtswesen überlassen wurde. Die Haltung, welche Ferdinand I. den Protestanten gegenüber einnahm, erklärt sich auch daraus, daß er ihrer Hilfe für fein Königreich Ungarn bedurfte. Während er nämlich im Innern den von ihm abgeschlossenen Religionsfrieden von Augsburg aufrecht zu erhalten suchte, hatte er nach außen feit 1526 mit den Türken zu kämpfen, die den größten Teil von Ungarn besetzt hielten. Ihm folgte fein Sohn.
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