Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 29

1892 - München [u.a.] : Franz
Zeitalter der Gegenreformation. 29 Höchst eifersüchtig auf feine kaiserliche wie landesherrliche Gewalt, überließ er doch bald die wichtigsten Regierungsgeschäfte seinen Kammerdienern, so daß die Prinzen feines Hanfes schließlich die Regierung Rudolfs Bruder Matthias übertrugen. Dieser nötigte den Kaiser, ihm Ungarn, Österreich und Mähren zu überlassen, wo erden Protestanten dieselbe Duldung gewährte, die ihnen schon Mar Ii. hatte angedeihen lassen. Um nicht auch Böhmen noch zu verlieren, suchte sich Rudolf hier dadurch beliebt zu machen, daß er m dem Majestätsbrief 1609 alleu Einwohnern dieses Landes den Anschluß Majestätsbnef an die ntraquistische (aus einer Mischung husitischer und lutherischer Lehren hervorgegangene) Konfession gestattete und den Ständen der Herren und der Ritter fowie den königlichen Städten den Bau von Kirchen erlaubte. Allein Matthias zwang seinen Brnder 1611 doch. ihm Böhmen abzutreten. Im nächsten Jahre starb Rudolf Ii.. in Trübsinn und finsteres Mißtrauen verfallen. Ihm folgte sein Bruder Matthias durch die Wahl der Kur- Matthias, fürsten auch als Kaiser. Dieser bestrebte sich, da er selbst keinen Sohn hatte, die Nachfolge in feinen Ländern seinem Vetter, dem Herzog Ferdinand von Steiermark, zu sichern *Tas Zeitalter der Gegenreformation 1556 -1648. Die Reformation hatte in Deutschland während des 16. Jahr- Fortschritte Hunderts große Fortschritte gemacht. Wie sie unter den Reichs- Deformation rittern schon zu Sickingens Zeit viele Freunde fand, wie der Bauernstand von ihr Erlösung aus seiner gedrückten Lage hoffte, so schlossen sich ihr bald alle mächtigeren Reichsstädte an, und fast sämtliche weltliche Fürsten bis auf die Habsburger in Österreich und die Wittelsbacher in Bayern führten sie nacheinander in ihren Gebieten ein. Die ältere Linie des wittelsbachischen Hauses, die in der Pfalz und in Neuburg regierte, trat ebenfalls der Reformation bei, und von den Habsburgern hinderte wenigstens Max Ii. ihre Verbreitung in Österreich nicht. Rudolf Ii. gestattete sie in Böhmen ausdrücklich durch den Majestätsbrief. Dadurch gewann sie in den habsburgischen Erblanden viele Anhänger. Hiezu kam, daß auch geistliche Fürsten zur Reformation übertraten, wodurch bisherige geistliche Gebiete in weltliche Fürstentümer umgewandelt wurden, während auch in denen, die geistliche Staaten blieben, sich die Einwohner vielfach der neuen Lehre zuwandten. So hatte es gegen das Ende des 16. Jahrhunderts das Aussehen, als ob ganz Deutschland protestantisch ^mu§ in werden würde. Wenn dies schließlich doch nicht geschehen, so liegen Deutschland, die Hauptgründe in folgendem.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer