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1892 -
München [u.a.]
: Franz
- Autor: Stöckel, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
Folgen des Krieges von 1866 für Österreich und Deutschland. 173
wurde dieselbe angenommen. Darnach bildete der norddeutsche Bund gegen das Ausland eine Einheit, deren Vertretung der Krone Preußen zustand. Die gesetzgebenden Faktoren desselben waren der Bundesrat, der sich aus den Vertretern der verbündeten Regierungen zusammensetzte, und der sich durch allgemeine Volkswahlen erneuernde Reichstag. Graf Bismarck wurde zum Bundeskanzler ernannt, behielt jedoch zugleich den Vorsitz im preußischen Ministerium. Die einheitlich geregelten Angelegenheiten des norddeutschen Bundes waren vor allem Militär, Post und Telegraphie und das Zollwesen; durch den deutschen Zollverein, der nach wie vor fortbestand, blieben auch das Großherzogtum Luxemburg wie die süddeutschen Staaten mit dem Norden verbunden.
Mit diesen hatte Preußen bei Vereinbarung der einzelnen .
Friedensschlüsse ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen, das zu- J^Süd^
nächst noch geheim gehalten wurde. Preußen garantierte den süd- dentschland.
deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen ihren Besitzstand, wogegen diese für den Fall eines Verteidigungskrieges sich verpflichteten, ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von
Preußen zu stellen. Infolge deffeu bildeten sie auch ihr Militär nach
preußischem Muster um.
Die vollständige Einigung zwischen Norden und Süden war
jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Einstweilen herrschte zwar
besonders in Bayern und Württemberg vom Kriege her noch manche
Verstimmung. Aber die Zusammengehörigkeit aller deutscheu Stämme war schon zu lange die Sehnsucht aller Gebildeten in Deutschland gewesen und war zu sehr eine zwingende Notwendigkeit geworden, seitdem Eisenbahnen und Telegraphen die fernsten Gegenden Deutschlands einander naher gerückt hatten, als daß sich der nationale Gedanke nicht auch im Süden immer kräftiger hätte entwickeln müssen.
Vorgeschichte des deutsch-französischen Krieges.
Die Herrschaft Napoleons Iii. war in Frankreich mir solange Abnahme der beliebt, als seine äußere Politik Erfolge errang. Seit er sich aus Mexiko 1867 hatte zurückziehen müssen. fand feine Regierung immer heftigeren Tadel, zumal sie durch die Sittenlosigkeit und die Geldgier seiner Anhänger zugleich sehr an Achtung verlor. Er Napoleons Iii. suchte dieser Unzufriedenheit dadurch zu begegnen, daß er das System -um^nmu-des Scheinkonstitutionalismus verließ und mehr und mehr in die^ionalismus.~ Bahnen eines konstitutionellen Regiments einlenkte.
Zugleich suchte Napoleon durch neue Erfolge feiner äußeren Politik die Schlappe, die er in Mexiko erlitten, vergessen zu machen