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1. Geschichte der Neuzeit - S. 197

1892 - München [u.a.] : Franz
Pfalz-Bayern bis zur Erhebung zum Königreich. 197 Pfalz-Bayern bis zur Erhebung zum Königreich 1777—1806. Bald nach dem Regierungsantritt Karl Theodors in Bayern Bayer. (1777) sah sich dieses Land zweimal in seiner politischen Selb- ^Lltdl8etue9-ständigkeit bedroht. Beidemale trug zu ihrer Rettung Friedrich der Große bei, zuerst durch den bayerischen Erbsolgekrieg (1778—79), durch den Österreich nur das Juuviertel erhielt, später (1785) durch Stiftung des deutschen Fürstenbundes. Wie die äußere mar auch die innere Politik Karl Theodors nicht geeignet, sein Regiment iu Karl Theodor. Bayern beliebt zu machen. Zwar bestrebte er sich auch hier wie schon früher in der Pfalz, das materielle Wohl des Landes durch Förderung verschiedener Industriezweige, Gründung von Torfkolonien it. ä. zu heben; aber in geistiger Beziehung brachte seine Regierung einen Rückschlag gegen das freisinnige Regiment Max Josephs. Die Entdeckung einer geheimen Gesellschaft, die 1776 von Professor Weishaupt in Ingolstadt unter dem Namen des „Illuminatenordens" gestiftet worden war und im Sinne der Aufklärung thätig sein sollte, wie die Ausschreitungen der französischen Revolution machten Karl Theodor gegen alle Bestrebungen der Aufklärung mißtrauisch, so daß er nicht nur den Illuminatenorden 1784 unterdrückte, sondern auch die Bücher-zeusur verschärfte und seinen Ratgebern Lipperl und Frank zur Verfolgung aller Verdächtigen freie Hand ließ. Dieser Druck endete erst mit dem Tode Karl Theodors 1799, dessen Zwei-Besitz an die Linie Zweibrücken-Birkenfeld siel. Der erste brücken-Kurfürst aus diesem Zweig des wittelsbachifcheu Hanfes, Bufenfeib. Max Iv. Joseph (1799 — 1825), trug nicht bloß den ,en luy' Namen des letzten direkten Nachkommen vom Stamme Ludwigs n. des Bayern, sondern befaß auch dessen leutseliges Wesen, seine ^^Pi-Menschenliebe und feilte Abneignng gegen Beschränkung geistiger Freiheit. Im Jahre feines Regierungsantritts milderte Max Joseph die Zensur, die er 1803 ganz aufhob, und erließ 1800 ein Toleranzedikt, durch welches neben dem katholischen auch die andern christlichen Bekenntnisse in Bayern zugelassen wurden. Hiedurch befähigte er seinen Staat, sich auch über protestantische Gebiete auszudehnen, wozu 1803 der Ansang gemacht wurde. Im Lütte# viller Frieden von 1801 hatte Bayern die linksrheinische Pfalz an Frankreich, durch den Reichsdepntationshauptfchluß ihre rechtsrheinische Teile an Baden verloren. Derselbe Vertrag gewährte ihm als Entschädigung die Bistümer Freifing, Bamberg, Würzburg und Augsburg (ohne die Stadt), Teile von Paffan und Eichstätt sowie viele Abteien und Reichsstädte in Schwaben und Franken. Die Begünstigung, welche Bayern hiebei von feite Frankreichs erfahren, die Ohnmacht des römisch-deutschen Reiches und die Schwäche der österreichischen und der preußischen Politik im Gegen-
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