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1. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 78

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
78 Zweite Periode, 509 — 264 v. Chr. Wie aber Manlius durch das Blut seines Sohnes, so sollte der andere Consul den Sieg durch sein eignes Blut erkaufen. Eine nächtliche Erscheinung hatte vor der Schlacht beiden (Konsuln verkündet, dass die unterirdischen Götter als Opfer für den Sieg den freiwilligen Tod eines von ihnen fordere; eben dies war auch durch die Anzeichen bei den Opferthieren bestätigt worden. Die Consuln hatten daher verabredet, dass derjenige von ihnen, auf dessen Seite das Heer zurückweichen würde, sich den Göttern opfern solle. Als es nun zur Schlacht kam und das erste Treffen auf dem Flügel des Decius zurückwich, liess dieser sich und die Legionen und Hülfsvölker des Feindes feierlich durch den Oberpriester den Göttern der Unterwelt und der Mutter Erde weihen, stürzte sich unter die Feinde und fand, nachdem er eine Menge derselben erschlagen hatte, den gesuchten Tod. Hierdurch angefeuert, drangen die Römer wieder vor und gewannen nun. obwohl erst nach der tapfersten Gegenwehr des Feindes, einen entscheidenden Sieg. Zwar versuchten es die Feinde nochmals Widerstand zu leisten, erlitten aber bei Trifanum eine zweite völlige Niederlage. Nun unterwarfen sie sich und wurden damit gestraft, dass den Städten ihr Gemeinland entzogen und unter die Plebejer vertheilt wurde. Indessen war der Krieg damit noch nicht völlig beendigt. Die Feinde erhoben sich noch einmal, wie es heisst, hauptsächlich durch den Verlust ihrer Ländereien gereizt; sie wurden aber in den beiden folgenden Jahren wiederholt geschlagen und im J. 338 durch die Eroberung der einzelnen Städte gänzlich und für immer in die Gewalt der Römer gebracht. Die Römer konnten jetzt vollkommen frei über die beiden Landschaften Latium und Campanien verfügen, und sie benutzten diese glückliche Lage mit einer bewundernswürdigen, auch in der Folgezeit oft wiederkehrenden Staatsklugheit, um durch die Anwendung des Divide et impera die einzelnen Städte von einander zu trennen und somit nicht nur ihre Herrschaft über sie zu sichern, sondern sie sich auch für die weiteren Kriege dienstbar zu machen. Der bisherige latinische Städtebund wurde aufgelöst; ein Theil der latinischen Städte, wie Tibur und Praeneste, verblieb in dem bisherigen Bundesverhältniss, das aber durch die Aufhebung des ganzen Bundes von selbst einen ganz andern, viel abhängigeren Charakter annahm; die übrigen Städte erhielten das Bürgerrecht,
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