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1. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 441

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Begierungsjahre des Tiberius. 441 Prätorianern Zeit zu geben; er enthielt im Eingang die gewöhnlichen Klagen des Tiberius über seine schlechte Gesundheit und über seine vereinsamte Lage, dann folgte die nicht minder gewöhnliche Ankündigung, dass er demnächst nach Koni kommen werde, mit der Aufforderung an den Consul, ihn mit einer bewaffneten Macht von Capreä abzuholen, hierauf verbreitete sich der Brief über unbedeutende Geschäftssachen, wobei hier und da tadelnde, aber immer deutlicher und schärfer werdende Bemerkungen über Sejan eintiossen: bis endlich das Ganze mit dem Befehl schloss, ihn ins Gefängniss zu werfen. Dies war das Signal für die Senatoren, sich einmüthig gegen ihn zu erheben; Laco, der vor dem Local der Versammlung die Wache übernommen hatte, trat herein, um sich seiner Person zu bemächtigen; der Consul stellte den Antrag auf seine Gefangensetzung; noch ehe aber die Abstimmung erfolgen konnte, wurde er unter dem Hohn und den Drohungen des Volks, welches seine Statuen niederriss und zerschlug, ins Gefängniss abgeführt. An demselben Tage wurde noch eine zweite Senatssitzung gehalten, in welcher er zum Tode verurtheilt wurde, und dieses Urtheil wurde sofort vollstreckt. Sein Leichnam wurde erst den Beschimpfungen des Pöbels drei Tage lang preisgegeben und hierauf in die Tiber geworfen. Der Sturz des Sejan — eine der furchtbarsten Katastrophen eines fürstlichen Günstlings, von denen die Geschichte zu berichten weiss — änderte in der Regierung und dem Verhalten des Tiberius nichts, als dass er durch die Täuschung, die ihm sein vermeintlich treuester Diener bereitet hatte, nur noch misstrauischer und menschenfeindlicher wurde. Es folgten nun in Rom zunächst die Anklagen nicht nur gegen die Theilnehmer der Verschwörung des Sejan, sondern gegen Alle, die mit ihm irgendwie in näherer Beziehung gestanden hatten, und diese Anklagen und die sich daran schließenden Verhandlungen und Ver-urtheilungen dauerten fort bis zum J.‘ 33, wo Tiberius, um ein Ende zu machen, den Befehl nach Rom schickte, dass Alle, welche ihrer Verbindung mit Sejan wegen angeklagt waren, ohne Weiteres hingerichtet werden sollten, worauf, wie uns berichtet wird, der Anger am Fusse der Gemonien sich mit einer Menge von Leichen jeden Alters und jeden Geschlechts bedeckte. Aber
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