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1. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 498

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
498 Fünfte Periode, 31 v. Chr. — 476 n. Chr. bewogen werden sollten, demgemäss auf die Jugend einzuwirken: ein Zweck, welcher, wie die weitere Geschichte lehrt (denn die Jahrgehalte wurden meist auch von den folgenden Kaisern gezahlt), vollkommen erreicht wurde. Von der Milde, die sonst einen Grundzug seiner Regierung bildet, macht nur sein Verfahren gegen die Philosophen der stoischen und cynischen Schule eine Ausnahme, die ihm wegen des Fanatismus und der Oppositionssucht vieler unter ihnen unangenehm sein und vielleicht auch gefährlich scheinen mochte. Er vertrieb sie im J. 74 sämmtlich aus der Stadt, zwei von ihnen, Hostilius und Demetrius, wurden auf Inseln deportiert, und, was ihm besonders zum Vorwurf gereicht, Helvidius Priscus, der Schwiegersohn des Thrasea Paetus (o. 8. 467), ein angesehener, in grosser allgemeiner Achtung stehender Stoiker der Zeit, wurde nicht nur verbannt, sondern auch in der Verbannung auf seinen, zu spät von ihm selbst zurückgenommenen, Befehl getödtet. Nach aussen ruhten die römischen Waffen fast völlig, da Vespasian nicht eroberungssüchtig war und die Conflicte mit auswärtigen Mächten vorsichtig, ohne jedoch der Würde des römischen Reichs Eintrag zu thun, vermied. Es sind daher nur zwei Kriege zu erwähnen, der Schlussact des unter Nero begonnenen jüdischen Kriegs und der Krieg in Britannien, von denen der erstere wegen der historischen Bedeutung des jüdischen Volks und wegen der Hartnäckigkeit, mit welcher der nationale und religiöse Fanatismus dieses Volks der römischen Uebermacht Widerstand leistete, unser besonderes Interesse erregt. Als Vespasian im J. 69 den Schauplatz dieses Kriegs verliess, war fast das ganze Land unterworfen nur mit Ausnahme der Stadt Jerusalem, in die sich Alles flüchtete, was sich der römischen Herrschaft nicht beugen wollte. Innerhalb dei selben wütheten die Parteien gegen einander: es gab daselbst eine gemässigte und drei extreme Parteien, die der Zeloten, die sich wieder in zwei feindliche Hälften theilten, und die der sog. Sica-rier; im Laufe der Zeit wurde zwar die gemässigte unterdrückt und auch die eine Partei der Zeloten verlor sich untei den übrigen, als ihr Haupt durch Meuchelmord aus dem Wege geräumt worden war, noch immer blieben aber zwei Parteien unter Johann von Giscala und Simon Bar Giora übrig, die sich unter
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