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1. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 87

1882 - Mainz : Kirchheim
- 87 — bürg 1308—1313. Er vermählte seinen Sohn Johann mit Elisabeth von Böhmen, wodurch dieses schöne Land an sein Haus kam. In Italien wüteten noch immer die Parteien der Guelphen und Ghibellinen. Heinrich wollte die Streitigkeiten schlichten, wurde mit Jubel empfangen und von Italiens größtem Dichter Dante in einem Hymnus besungen. Er starb aber plötzlich und wurde von den trauernden Italienern in Pisa begraben. Bei der neuen Königswahl entstand Parteiung. Drei Kurfürsten wählten Friedrich den Schönen von Oesterreich, die vier übrigen Ludwig von Baiern. Der Adel hielt es vorzugsweise mit Friedrich dem Schönen, das Volk dagegen stand auf Ludwigs Seite, voran die Schweizer. Leopold, Friedrichs Bruder, wollte die Schweizer züchtigen, erlitt aber eine blutige Niederlage bei Morgarten 1315. Nach achtjährigem Kampfe errang Ludwig über seinen Gegner den Sieg bei Müh ldorf oder Ampfing 1322 und nahm Friedrich gefangen. Er verdankte den günstigen Ausgang der Schlacht einer List Schweppermanns, der eine Abteilung Baiern in österreichische Uniform steckte, dadurch den Feind irre führte und von beiden Seiten angriff. Friedrich wurde auf dem Schlosse Trausnitz gefangen gehalten. Papst Johannes Xxii. verwandte sich für ihn, und als seine Ermahnungen fruchtlos blieben, wurde Ludwig aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen, und über Deutschland das Interdikt verhängt. Diese harte Strafe führte eine Aussöhnung der beiden Könige herbei: Friedrich erhielt die Freiheit wieder, mußte aber auf die Krone Verzicht leisten. Als jedoch seine Partei sich damit nicht einverstanden erklärte, stellte er steh, seinem Eide getreu, wieder als Gefangener. Ludwig, gerührt von solcher Treue, behandelte ihn fortan als Freund. Friedrich starb 1330 auf dem Schlosse G n 11 e n-st e i n. Ludwig war nun Alleinherrscher; leider versäumte er, mit der Kirche sich auszusöhnen. Um seine Hausmacht zu vergrößern, löste er willkürlich die Ehe der Margaretha Maul-t asch von T y r o l mit Heinrich von Böhmen ans und vermählte dieselbe mit seinem Sohne Ludwig, den er mit der Mark Brandenburg belehnte. Neue kirchliche Strafen waren die notwendigen Folgen dieser That. Während der Streitigkeiten Ludwigs mit den Päpsten erklärten die Kurfürsten 1338 auf dem Kurverein zu Reuse a. Rh., daß die Königswahl auch ohne päpstliche Bestätigung Giltigkeit haben sollte.
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