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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 87

1878 - Mainz : Kunze
- 87 — Der Glaube an ein Leben nach dem Tode spricht sich außerdem in der nordischen Walhalla aus, dem Wohnsitz der Äsen (Götter) und der in ehrlichem Kampfe gefallenen Helden. Götterbilder und Tempel besaßen die Deutschen nicht; ihre Opfer, besonders Rosse, schlachteten die Priester auf Bergeshöhen oder im Waldesdunkel. Außer Priestern werden auch Seherinnen erwähnt, die in besonders hoher Achtung standen, weil in ihnen das Weibliche sich mit dem Göttlichen verband. Um den Willen der Götter zu erfahren bediente man sich der Runenloose. Die Sitten der alten Deutschen haben an dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus einen Bewunderer gefunden, der sie den entarteten Römern seiner Zeit als Muster vorhielt. Neben der unwiderstehlichen Tapferkeit, der Treue bis in den Tod, der Gastfreundschaft und „reinen Minne" treten uns freilich als häßliche Flecken des Nationalcharakters die Liebe zum Trunke, die Spielwut und die Trägheit der freien Männer entgegen. § 2. Die Völkerwanderung. Am linken Ufer der Donau von den Karpathen bis zum schwarzen Meer saßen die Gothen in Ost- und Westgothen getheilt. Den letztem brachte ein Mann kleinasiatischen Ursprungs, der aber ganz ihres Stammes geworden war und auch einen gothischen Namen angenommen hatte, Vulfila (318—388) das Christentum in der Form, wie Anus es lehrte und übersetzte die meisten Bücher der Bibel in ihre Sprache. Bald darauf (375) pochten die mongolischen Hunnen an die Thore Europas. Die Ostgothen versuchten ihnen den Eintritt zu wehren, erlagen aber der Uebermacht und der ungewohnten Kampfesart unter ihrem fast hundertjährigen Könige Ermana-rich, der aus Verzweiflung sich tödtete. Von den Westgothen fügten sich die heidnisch gebliebenen, während die Christen sich jenseits der Donau Land anweisen ließen. Von den römischen Beamten mishandelt schritten sie zur Selbsthilfe und vernichteten ein Römerheer sammt dem Kaiser Valens bei Adrianopel (378). Dessen Nachfolger Theodosius (bis 395) schloß Frieden und Freundschaft mit ihnen und siedelte sie in Thrakien
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