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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 96

1878 - Mainz : Kunze
— 96 - wallen, Seckingen, Reichenau als Mittelpunkte christlichen Lebens gestiftet; da sie aber mit dem römischen Papste in keiner Verbindung standen, so war ihre Arbeit den katholischen Franken entweder gleichgültig oder gar verhaßt. Der rechte Erfolg der Mission ist erst den Angelsachsen zuzuschreiben, die selbst unter dem großen römischen Bischof Gregor, dem Erfinder des Chorals, bekehrt, min vor Eifer brannten, ihre Stammesgenossen dem katholischen Glauben zuzuführen. Unter den Friesen wirkte Willibrord, für den Karl Martell das Bistum Utrecht gründete. Manche ließen sich durch den weißen Filzmantel, der ihnen als Patengeschenk gegeben wurde, zur Tause bewegen, einige verließen aus Ueberzeugung den Glauben ihrer Bäter, viele widerstrebten, unter ihnen der Edeling Iradbod, der lieber als Heide zu seinen Ahnen in die £>össe fahren, denn als Christ der Paradiesessrenden theilhaftig werden wollte. Wenig Erfolg hatte auch der Missionar Snitbert, der an der sächsischen Grenze seine Arbeit begann, wie denn die Sachsen dem Eindringen des Christentums den energischsten Widerstand entgegenstellten. Der hervorragendste aller angelsächsischen Bekehrer ist Winfrid, geb. 680 zu Kirton. Nachdem er unter den Friesen sehr geringe Erfolge erzielt hatte, suchte er sich ein anderes Arbeitsfeld, zunächst Baiern, wo er viele seinem Glauben neu gewann, gegen die schon früher Bekehrten aber, welche die päpstliche Autorität nicht anerkannten, mit kaum zu entschuldigender Härte verfuhr. Ein Opfer seiner Unduldsamkeit wurde z. B. der Bischof Veargil von Salzburg, der wegen seines für die damalige Zeit großen Wissens dem Mittelalter als Zauberer Virgilius galt. Außer in Baiern bekehrte Winfrid auch in Mainfranken, Thüringen und dem heutigen Hessen, wo er bei Fritzlar eine dem Donar heilige Eiche eigenhändig niederhieb und durch diesen kühnen Beweis von der Ohnmacht der heidnischen Götter Viele von der Wahrheit der christlichen Lehre überzeugte. Wegen seines Eifers um Christus, mehr noch wegen seiner Anhänglichkeit an die römische Lehre gab ihm der Papst den Ehrennamen Bonifacius (Wohlthäter) und machte ihn zum Erzbischof von Mainz. Als solcher gründete er Bistümer und Klöster und salbte den Frankenkönig Pipin, der ihn in seinem Wirken redlich unterstützt hatte, weil er in der Ausbreitung des Christentums unter den heidnischen Deutschen eine Stütze seiner Herrschaft sah. Als vierundsiebenzigjähriger Greis gedachte Winfrid noch einmal das Werk seiner Jugend,
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