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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 103

1878 - Mainz : Kunze
— 103 — hat er durch die Verkettung Deutschlands und Italiens für beide Länder schweres Unheil heraufbeschworen. Sein Sohn Ätto Ii. (973—983) demütigte seinen Vetter, Heinrich den Zänker von Baiern, zog um einen Ueberfall der Franzosen auf Aachen zu rächen mit einem großen Heere vor Paris, ohne etwas anderes auszurichten, als daß man die Zugehörigkeit Lothringens zu Deutschland zugestand. In Italien focht er unglücklich gegen die Araber (Sarazenen) bei Cotrone (982) und starb schon im folgenden Jahre in Rom, ehe er die jener Niederlage folgende allgemeine Gährnng in den Slavenländern gedämpft hatte. Unter der Vormundschaft der Mutter und Großmutter bestieg der dreijährige Htto Iii. den Thron (983—1002), der von Gerbert von Reims erzogen zu einem Wunder von Gelehrsamkeit gedieh. Aber durch die fremde Bildung ward er deutscher Art abhold und verschwendete zum Jüngling herangewachsen seine besten Kräfte in Italien mit Welt- und kirchenverbessernden Träumen. Er gab Rom zwei Päpste, wollte selbst Pontisex werden, unterdrückte den Republikaner Crescentius, gefiel sich in Bußübungen und einsiedlerischem Leben, betete zu Gnesen an der Ruhestätte seines als Missionar in Preußen ermordeten Freundes Adalbert von Prag, ließ sich in Aachen die Gruft des großen Karl öffnen und fand rastlos hin und herschwankend ein frühes Ende zu Rom. Das festgefügte Reich Ottos I. schien zu zerfallen, doch Heinrich Ii. von Sb aiern (1002—1024), ein Urenkel des ersten Heinrich, that das Möglichste zu seiner Rettung. In Oberitalien hielt er sich gegen Ardnin von Jvrea, empfing auch in Rom die Kaiserkrone, Unteritalien dagegen mußte er den sich darum streitenden Griechen und Sarazenen als Zankapfel überlassen, denen übrigens in den feit dieser Zeit sich dort ansiedelnden Normannen ein gewaltiger Feind erwuchs. Gegen die Slaven, besonders den ruhmreichen (Chrabry) Polenherzog Boleslav, richtete er wenig aus, doch blieb Böhmen dem Reiche erhalten. Im Westen erfocht er die Erbfolge des deutschen Kaisers in Burgund, jenem Lande, das einst ein Theil des Lothar'schen Reiches sich selbständig unter eigene Fürsten hingestellt hatte. In Deutschland selbst vermochte Heinrich die Herzogsgewalt, die fast schon erblich geworden, nicht mehr zu brechen; er gab ihr deshalb dadurch ein Gegengewicht, daß er sich auf die von ihm ernannten geistlichen Fürsten und ihre reichen Pfründen stützte. Er war fromm, doch nicht schwach wie Ludwig I. In Bamberg, wo er einen reichen Bischofssitz gegründet hatte, liegt er begraben. § 10. Das fränkische Herrscherhaus. Da Heinrich Ii. keine Nachkommenschaft hatte, wählten die deutschen Großen zu seinem Nachfolger Konrad Ii. (1024—1039), einen
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