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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 106

1878 - Mainz : Kunze
— 106 - Glück gegen die Sachsen, verlor aber alles Ansehen im nördlichen Deutschland, während im Süden die Hohenstaufen und Welfen ihm treu blieben. In Italien war Mathilde von Toskana, die Tochter der Beatrix, gestorben und hatte ihr Land dem Lehnsrechte zuwider der römischen Kirche vererbt. Deshalb entstand dort neuer Kampf, in welchem der Kaiser seine Rechte behauptete. Auch der Streit wegen Wahl und Belehnung der Bischöfe, der sogenannte Jnvestiturstreit, fand 1122 in dem Wormser Concordat einen vorläufigen Abschluß, der zwar nicht ganz den kaiserlichen Ansprüchen genügte, den päpstlichen indessen noch mehr zuwider war. Drei Jahre später 1125 starb Heinrich. Das Volk glaubte, Gotte habe ihm den Trost der Kinder versagt, weil er selbst ein so schlechter Sohn gewesen. Alle fränkischen Könige liegen im Dom von Speier, den sie gegründet, begraben. § 11. Das Papsttum. Unter allen Bistümern war Rom das bedeutendste, und seine Bischöfe waren im Laufe der Zeit Schiedsrichter der Christenheit in Glaubenssachen geworden. Das hatte seinen wesentlichen Grund darin, daß Rom auch nach Constantin und sogar nach dem Falle des weströmischen Reichs noch immer bei den Völkern als Hauptstadt des alten Weltreichs galt, über dessen Grenzen bis zur Zeit Karls des Großen die christliche Lehre kaum hinausgedrungen war. Es hätte somit garnicht der kirchlichen Sage, daß Petrus der Begründer des römischen Stuhls sei, bedurft, um diesen zu hohem Ansehn zu bringen. In und nach den Zeiten der Völkerwanderung lösten sich die weltlichen Herrn Italiens rasch nach einander ab, die Residenzen wechselten, nicht aber der Sitz des Bischofs, der unabänderlich in Rom verblieb. So wurde naturgemäß seine Herrschaft als die festere betrachtet, auch ehe noch weltlicher Besitz damit verbunden war.' Diesen erhielt der Papst, denn so nannte sich der römische Bischof, um sich als den Vater der Kirche hinzustellen, erst durch Pipiu und Karl den Großen, wie denn auch unter diesen mächtigen Fürsten sein geistliches Gebiet sich durch Deutschland vergrößerte. Aber mit dem Fall der Karolingerherrschaft sank auch allmählich das Papsttum fast bis zur Ohnmacht herab. Wie alle Bischöfe, so wurde der römische zunächst von der Geistlichkeit und den Laien der Metropole gewählt; der jeweilige Herr Roms übte bei diesem Akt selbstverständlich einen großen Einfluß; wenn aber gerade kein kräftiger Gebieter an Ort und Stelle war, so wurde die Wahl nur zu oft reine Parteisache, fand nicht festen unter Blutvergießen statt und erhob Unwürdige zur höchsten kirchlichen Würde. Auch zwiespältige Wahlen kamen vor und dadurch Zerrüttung und Schmälerung des Kirchenregiments. Mächtige Herrscher wie Otto I. und Heinrich Iii. griffen
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