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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 139

1878 - Mainz : Kunze
— 139 — Vertrautheit mit der Sprache des Volks unübertroffen dasteht. Schon vorher hatte er als kurzen Inbegriff des evangelischen Glaubens in kernigen Worten seine beiden Katechismen verfaßt, deren kleinerer jetzt noch vielfach dem Unterrichte in der Religion als Grundlage dient. Nicht minder erbaut sich die evangelische Gemeinde an seinen Kirchenliedern, besonders an dem erhabenen Kampf- und Siegesgesang: „Ein' feste Burg ist unser Gott", den er 1530 zu Coburg dichtete, während der Augsburger Reichstag der Reformation Halt zu gebieten sich vermaß. Er erlebte es, daß seine Lehre in den skandinavischen Ländern festen Boden faßte, war aber weit davon entfernt sich selber ein Verdienst zuzuschreiben. Dem Conzil, welches auf des Kaisers Drängen der Papst 1545 nach Trient berufen hatte, widerstrebte er, da er kein Heil davon erwarten konnte. Seine letzte Bemühung galt einem Friedenswerke, der Versöhnung der Mansselder Grafen. Zu Eisleben, wo er geboren, starb er am 18. Februar 1546 noch im Tode seiner Ueberzeugung treu. In Wittenberg fand er im Grabe die Ruhe, die nicht einmal sein kaiserlicher Gegner Karl stören wollte, als er die lutherischen Fürsten in den Staub geworfen hatte. In Worms aber, wo er das Evangelium mutig vor Kaiser und Reich bekannt hatte, hat ihm in unsern Tagen das deutsche Volk ein großartiges Denkmal gesetzt. § 27. Kaiser Karl V. 1520-1556. Als Maximilian I. gestorben war, bewarben sich um die deutsche Krone der französische König Franz I. und des ersteren Enkel Karl 1. von Spanien. Einige Fürsten gedachten Friedrich den Weisen von Sachsen zu küren, dieser aber lehnte aus Scheu vor der schweren Bürde ab und wandte dem habsburgischen Prinzen den Thron zu, auf welchen denselben in einer erblichen Monarchie ohnedies das Familienrecht berufen hätte. Kein Fürst ist je mächtiger gewesen als der neu erwählte deutsche König. Besitzer der Habsburgischen und der reichen burguudischen Lande war er als Erbe seines früh verstorbenen Vaters Philipp; als Sohn der unglücklichen spanischen Infantin Johanna, der
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