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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 146

1878 - Mainz : Kunze
— 146 - im offenen Gegensatz zur Regierung, die es verschmähte auf die wohlgemeinten Rathschläge des schweigsamen O r aniers und seiner Freunde Egm ont und Hoorn zu hören. Um Margarethas Stellung zu befestigen wurde der Herzog Alba mit einem Heere aus Spanien geschickt, der sofort gestützt auf die Urtheile des vou seinem Winke abhängigen Blutrathes Massenhinrichtungen und Confiscationen vornehmen ließ und die Freiheiten des Landes verhöhnend drückende Steuern auferlegte. Seiner Gewalt entzogen sich viele Wohlhabende durch die Flucht, mit ihnen Wilhelm. Auch Margaretha war bald der Tyrannei Albas überdrüssig, legte ihre Stelle nieder und entfesselte dadurch die Grausamkeit desselben vollends, welcher jetzt selbst die beiden Grafen Egmont und Hoorn zum Opfer fielen. Aber trotz der strengsten Maßregeln vermochte der blutige Herzog das Volk nicht völlig zu knechten, sondern fachte vielmehr seit 1572 in den nördlichen Provinzen einen wohl organisierten Befreiungskampf an, dessen Leitung Wilhelm übernahm. Wenn auch die Spanier im offenen Felde vorerst glücklich kämpften, so gelang ihnen doch nicht des Aufstandes, der sich auf die See und deutsche und englische Hilfe stützte, Herr zu werden. Selbst die Belagerung Leydens mußten sie ausgeben, welches wegen seiner heldenmütigen Vertheidigung -eine Universität erhielt (1575). Die Blutscenen, die sie im folgenden Jahre in Antwerpen ausführten, drohten sogar eine Zeitlang die katholischen Landestheile in engere Verbindung mit den reformierten zu bringen, und nur der Staatsklugheit des vierten Statthalters Alexauder Fantese von Parma gelang es den Süden für Spanien zu retten, während fein Feldherm-talent durch eine berühmte Belagerung Antwerpen wieder gewann, dessen Handel in der Folge meist nach Amsterdam übersiedelte. Die sieben Provinzen des Nordens vereinigten .'sich durch die Utrecht er Union (1579) unter dem Namen Generalstaaten und sagten sich 1581 vollständig von Spanien los, indem sie Wilhelm von Oranien zum Statthalter ernannten. Dieser fand zwar 1584 durch einen von Philipps Geld angelockten Meuchelmörder den Tod, aber fein Sohn Moritz trat in feine Fußtapfen und behauptete die Freiheit des Landes gegen spanische llebermacht. Bald hatten die Niederlande vornehmlich durch ihren Handel, den sie auf Kosten ihres Feindes immer mehr ausdehnten, ein solches Ansehen gewonnen, daß die Zugehörigkeit zum deutschen Reich ihnen drückend und erniedrigend erschien; sie streiften daher diese vermeintliche Fessel so bald wie möglich ab und haben später oft genug die Stammesverwandschaft geflissentlich verleugnet. Das Sinken der spanischen Macht kam nicht minder England Zu gute, dessen Schicksal von 1558—1603 Elisabeth mit männlicher Gesinnung lenkte. Mit ihrem Andenken ist das der unglücklichen schottischen Königin Maria Stuart eng verknüpft, die 1587 auf dem englischen Schlosse Fotheringhay hingerichtet wurde, weil man so am ehesten den
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