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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 161

1878 - Mainz : Kunze
— 161 - (18. Juli 1656) trugen die Brandenburger unter Derfflinger das meiste bei; weil es jedoch nicht im Plane des Kurfürsten lag, seine Verbündeten allzu mächtig werden zu lassen, so nahm er eine unklare vermittelnde Stellung zwischen beiden Parteien ein und erreichte nach dem Tode Karl Gustavs im Frieden zu Oliva (1660), daß der Thorner Vertrag, welcher vor ungefähr 200 Jahren Preußen unter polnische Lehenshoheit gebracht hatte, für immer aufgehoben erklärt ward. Jetzt war es sein Bestreben den Trotz der preußischen Stände, die bisher an Polen einen Rückhalt gefunden hatten, so oft sie sich gegen ihre Landesherrn auflehnten, zu brechen; auch dies gelang ihm. wenn gleich nicht ohne Gewaltthat. Da ferner die ständischen Vertretungen Brandenburgs und Cleves sich von ihrer Ohnmacht dem mächtigen Willen ihres Gebieters gegenüber überzeugt hatten, so verzichteten sie gern auf fernere Einberufung, so daß der Kurfürst seitdem ein absolutes Regiment führte, aber zum Segen des Landes. Ein Jahr nach dem Frieden zu Oliva war in Frankreich der Kardinal Mazarin, Richelieus Nachfolger gestorben, der außer den Erwerbungen des westfälischen Friedens Dietenhosen dem Reiche abgedrungen hatte. Nach seinem Tode begann die selbständige Regierung Ludwigs Xiv., jenes Fürsten, welcher der ganzen zweiten Hälfte des siebenzehnten und dem ersten Jahrzehnt des achtzehnten Jahrhunderts seinen Namen als Kenn- und Kainszeichen ausgeprägt hat. Während vor ihm, dem glänzenden Vorbilde aller Despoten, halb Europa sich beugte und besonders die kleinern deutschen Fürsten in Schmeichelei und Nachäfferei sich überboten, wahrte der brandenburgifche Kurfürst seine Würde und zwang dadurch den Gegner selbst ihm den Beinamen: „der Große" zu verleihen. Es ist das das einzige Recht, welches jener Erzfeind unseres Landes und unserer Sitte uns unverkürzt zukommen ließ. Nachdem Ludwig durch die Tripelallianz in seinen Raubplänen gegen Spanien gestört worden war, fiel er über Holland her (1672), dem als wackerster Bundesgenosse Friedrich Wilhelm zur Seite trat, um so mehr, da auch das den Niederlanden benachbarte Cleve ein Ziel der französischen Invasion zu werden drohte. Da hetzte der Franzosenkönig die Schweden Eben, Geschichlsabriß. 11
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